Geologische Streifzüge

Diese Seite zeigt Bilder und Berichte von Streifzügen an verschiedene, aus geologischer Sicht interessante Lokalitäten und richtet sich an geologisch interessierte Laien wie Profis. Der Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung und Beschreibung von Gesteinen (Petrographie), wobei ein größerer Teil den Geschieben gewidmet wird, jenem Gesteinsmaterial, das in großer Menge durch die Gletscher der nordischen Vereisungen nach Norddeutschland transportiert wurde und aus Norwegen, Schweden, SW-Finnland, vom Ostseegrund und aus dem Baltikum stammt. In den heimischen Kiesgruben oder am Geröllstrand findet sich daher eine Gesteinsvielfalt, wie sie nirgendwo anders in Deutschland vorkommt. Manch einer sammelt nur „schöne Steine“ und nimmt bizarr geformte Feuerstein-Konkretionen vom Ostseestrand mit nach Hause, ein anderer verbindet die ästhetischen Reize des Geschiebesammelns mit einem Interesse an der Erdgeschichte.

Nordisches Geschiebe in der Kiesgrube Teschendorf bei Oranienburg.

Die Geschiebekunde beinhaltet verschiedene Teilaspekte der Geologie. An Geschieben lässt sich ganz hervorragend praktische Gesteinsbestimmung üben (Petrographie). Der Fossiliensammler interessiert sich für die Lebewelt vergangener Erdzeitalter (Paläontologie). In der kristallinen Geschiebekunde geht es um die bis zu 1,9 Milliarden Jahre alten Magmatite und Metamorphite des nordischen Grundgebirges. In der Quartärgeologie werden mit Hilfe sog. Leitgeschiebe Erkenntnisse über den Ablauf der nordischen Vereisungen gewonnen. Leitgeschiebe sind Gesteine, die einmalige und unverwechselbare Merkmale sowie ein begrenztes Herkunftsgebiet besitzen. Sie ermöglichen die Altersbestimmung glazialer Ablagerungen oder eine Rekonstruktion von Eisbewegungen.

Rhombenporphyr, Leitgeschiebe aus dem Oslograben in Süd-Norwegen; Geschiebefund von 20 cm Länge aus der Kiesgrube Niederlehme bei Berlin.