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Basaltische Brekzien

Als Geschiebe finden sich Brekzien aus grauen, violettgrauen, roten, rotbraunen oder grünen Klasten basaltischer Gesteine, die durch einen Calcit-Zement miteinander verbunden sind. Ein Teil der Gesteine könnte aus dem gleichen, zwischen Stockholm und Gotland vermuteten Unterwasser-Vorkommen stammen wie der „Ostsee-Melaphyr-Mandelstein“.

Abb. 1: Rezentes Beispiel: Basaltische Vulkanoklasten, verbunden durch einen Calcit-Zement; die Zwischenräume der Klasten sind nur unvollständig ausgefüllt. Bildbreite 42 cm; Playa de Guariñen, Taguluche, La Gomera, Kanarische Inseln.
Abb. 2: Fragmente basaltischer Gesteine mit und ohne Mandeln, verkittet durch einen Calcit-Zement. Bildbreite 50 cm, Geschiebe aus der Kiesgrube Penkun (Vorpommern).

Die Verkittung der basaltischen Gesteinsfragmente ist auf Ausscheidung von Calcit oder anderen Sekundärmineralen aus zirkulierenden hydrothermalen Lösungen zurückzuführen. Ihre Brekziierung kann auf unterschiedliche Weise erfolgt sein: Fragmentierung durch Auswurf als Pyroklasten während vulkanischer Aktivität; Zerbrechen massiger Vulkanite durch Abkühlung oder (vulkano)tektonische Vorgänge; Fragmentierung beim Kontakt basaltischer Lava mit Meerwasser.

Manche Brekzien enthalten nur einen Typ basaltischer Gesteine und ihre Fragmente passen wie in einem Puzzlespiel zueinander (Abb. 4). Pyroklastische Ablagerungen können aus unterschiedlichen Klastentypen des gleichen Gesteinstyps bestehen (verschiedenfarbige basaltische Gesteine und Mandelsteine, Abb. 2); submarine Laven und Vulkanoklasten zeichnen sich durch eine intensive Alteration und Grünfärbung aus (Abb. 6-8). In der Regel sind genaue Aussagen zur Entstehung solcher Geschiebe-Brekzien schwierig, weil ihre Position im anstehenden Gesteinsverband nicht bekannt ist.

Abb. 3: Vulkanoklastische Brekzie mit basaltischen Gesteinen, verkittet durch einen rot pigmentierten Zement aus Calcit. Kiesgrube Miodowice (Westpolen), Aufnahme unter Wasser.
Abb. 4: Graues basaltisches Gestein, vermutlich in situ zerbrochen (die Klasten passen teilweise zueinander). Die Risse wurden mit einem Zement aus Calcit und hellgrünem Epidot verfüllt. Kiesgrube Horstfelde, Aufnahme unter Wasser.
Abb. 5: Nahaufnahme; weißer Calcit ist bereits an seinen parallelen Zwillingslamellen erkennbar.
Abb. 6: Brekzie aus grünen Mandelsteinen (Spilit?). Polierte Schnittfläche eines Geschiebes aus der Kiesgrube Damsdorf/Bochow bei Lehnin (Brandenburg), leg. D. Lüttich.
Abb. 7: Nahaufnahme; größere Klasten von grünen Mandelsteinen liegen in einer calcit-zementierten Matrix aus kleinen Gesteinsfragmenten
Abb. 8: Spilitische Mandelstein-Brekzie aus einem variszischen Vorkommen. Die graugrünen und sehr hellen Klasten, hauptsächlich Mandelsteine, besitzen eine unregelmässige, teils bizarre Gestalt. Loser Stein von einer Halde am Büchenberg bei Elbingerode (Harz), Aufnahme unter Wasser.
Abb. 9: Rotbraune basaltische Brekzie mit feinkörnigem Zement und weißen Calcit-Mandeln. Polierte Schnittfläche; Kiesgrube Fresdorfer Heide bei Potsdam, leg. G. Engelhardt.
Abb. 10: Brekzie aus grünen und rotbraunen basaltischen Mandelsteinen, verkittet durch einen Zement aus hellem Calcit und grünen Sekundärmineralen. Geschiebe von Hökholz, Slg. E. Figaj, Aufnahme unter Wasser.
Abb. 11: Nahaufnahme. Die Ränder der Klasten werden von roten Hämatit-Ausscheidungen begleitet.
Abb. 12: Rückseite des gleichen Gesteins.
Abb. 13: Basaltische Mandelstein-Brekzie, zum größeren Teil aus einer grünen und epidothaltigen Matrix bestehend. Geschiebe von Hökholz, Slg. E. Figaj, Aufnahme unter Wasser.
Abb. 14: Nahaufnahme der nassen Gesteinsoberfläche.
Abb. 15: Basaltisches Gestein aus graubraunen und feinkörnigen (tuffartigen) sowie violettgrauen und dichten Partien (Lava). Die Tufflagen sind von hellen und dunklen Mandeln durchsetzt. Kiesgrube Hoppegarten bei Müncheberg (Brandenburg), Aufnahme unter Wasser.
Abb. 16: Nahaufnahme, polierte Schnittfläche.

Achatführende Basaltmandelsteine

Die Bildung von mikrokristallinem Quarz in Form von Chalcedon oder Achat als Mandelfüllung in basaltischen Gesteinen ist keine ungewöhnliche Erscheinung und weltweit in vielen Vorkommen zu beobachten. Als Geschiebe findet sich der Gesteinstyp nur vereinzelt. Wenige anstehende Vorkommen sind bisher bekannt (z. B. Abb. eines Öje-Basalts mit rotem Achat als Hohlraumfüllung in SMED 2002: 127).

Chalcedon und Achat treten häufig gemeinsam auf. Chalcedon ist milchig-weiß, hellgrau oder bläulich gefärbt und massig ausgebildet. Chalcedon mit einer feinen Bandtextur kann vereinfachend als Achat bezeichnet werden. Die Größe der Mandeln beträgt meist nur wenige Millimeter, ausnahmsweise finden sich auch cm-große Mandeln (Abb. 3). Roter Achat ist selten.

Abb. 1: Basaltischer Mandelstein mit größeren Mandeln aus massigem Chalcedon und weißem Bandachat. Polierte Schnittfläche, Geschiebe aus der Kiesgrube Waltersdorf bei Berlin, Aufnahme unter Wasser.
Abb. 2: Nahaufnahme. Links im Bild eine größere Mandel mit weißem bis milchig-blauem Chalcedon und sphärischen Achat-Aggregaten.
Abb. 3: Blasenhohlraum mit zonarem Aufbau: am Rand heller Bandachat, im Kern kristalliner Quarz. Polierte Schnittfläche eines Geschiebes von der Baustelle des Flughafens BER, Schönefeld, Brandenburg (D. Lüttich leg.).
Abb. 4: Mandelstein mit bläulich-weißem Chalcedon und rotem Bandachat. Strandgeröll von Misdroy (Westpolen), polierte Schnittfläche, Aufnahme unter Wasser.
Abb. 5: Nahaufnahme. Das Gestein wurde hydrothermal stark überprägt – erkennbar an der graugrünen Färbung der Grundmasse – und ist von groben und zahlreichen feinen Rissen durchzogen.
Abb. 6: Gleicher Stein, polierte Schnittfläche; Mandeln mit rotbraunem Bandachat. Die Mandel links unten im Bild ist eine sog. Wasserwaage: die horizontale Lagentextur des Achats verweist auf die Orientierung der Mandel im Gesteinskörper (demnach steht das Bild hier allerdings auf dem Kopf).
Abb. 7: Basaltischer Mandelstein mit dunklen und hellen Mandeln sowie xenolithischen Gesteinseinschlüssen. Polierte Schnittfläche, Geschiebe aus der Kiesgrube Fresdorfer Heide bei Potsdam, Slg. G. Engelhardt.
Abb. 8: Nahaufnahme der Mandeln, darunter eine rote Achatmandel.

Es folgen drei Makroaufnahmen vom gleichen Gestein.

Abb. 9: Nahaufnahme einer rotbraunen Achatmandel (Bild: T. Langmann).
Abb. 10: Nahaufnahme eines Xenoliths und einer mehrfach zonierten Mandel mit grünen und schwarzen Sekundärmineralen (Bild: T. Langmann).
Abb. 11: Nahaufnahme einer Mandel mit hellem Bandachat (Bild: T. Langmann).
Abb. 12: Grüner basaltischer Mandelstein mit unterschiedlich mineralisierten und meist zonierten Mandeln. Polierte Schnittfläche, Geschiebe aus der Kiesgrube Penkun (Vorpommern).
Abb. 13: Einige Mandeln enthalten orangeroten Bandachat.
Abb. 14: Auch blassroter Achat tritt auf. Andere Mandeln besitzen dunkle Kerne und einen grünen Saum oder sind mehrfach zoniert. Die Grundmasse des Gesteins ist von hellen Flecken durchsetzt.
Abb. 15: Heller und gebänderter Achat tritt auch als Füllung von Blasenhohlräumen im Ostsee-Syenitporphyr auf; Nahaufnahme einer polierten Schnittfläche, Geschiebe aus der Kiesgrube Hoppegarten bei Müncheberg (Brandenburg).