Nur wenige Gefügevarianten unter den Småland-Graniten lassen sich einem näheren Herkunftsgebiet zuordnen. Ein Leitgeschiebe für das mittlere Småland ist der Järeda-Granit (HOLST 1885, VINX 1999). Der grobkörnige Granit besteht im Wesentlichen aus Blauquarz und blassrotem bis graurotem Alkalifeldspat, wobei die Färbung im Handstück weitgehend einheitlich ist. Die Alkalifeldspäte sind von annähernd parallel verlaufenden, mit dunklen Mineralen verfüllten Rissen durchzogen, ein charakteristisches Erkennungsmerkmal des Järeda-Granits. Sie entstanden in Folge einer tektonischen Deformation, die sich auch insgesamt durch ein gerichtetes, manchmal fast gneisartiges Mineralgefüge („Gneisgranit“) äußert.
Alkalifeldspat erreicht eine Größe von 1 cm und ist undeutlich, teils augenförmig konturiert. Neben hellroten Farbtönen kommen auch gelblichbraune und klar rote Granite vor (Abb. 5). Quarz, meist milchig blau, seltener weiß oder hellgrau, bildet schlierige Aggregate und ist stellenweise zuckerkörnig ausgebildet. Plagioklas ist unauffällig und auf der Außenseite von Geschieben weiß. Er findet sich eingewachsen im Kalifeldspat, gelegentlich auch als partieller oder vollständiger Saum um einzelne Alkalifeldspäte (Abb. 6). Risse innerhalb der Alkalifeldspäte können zahlreich oder nur in einzelnen Individuen auftreten. Sie sind mit feinschuppigem Biotit verfüllt (VINX 2016). Teilweise lässt sich ein intensiver Glanz dieser dunklen Minerale auf der Bruchfläche beobachten, was auf zusätzlich enthaltene Hornblende hinweisen könnte. Darüber hinaus findet sich Biotit in kleineren Ansammlungen im Gestein.
Die in SMED & EHLERS 2002 verwendete Bezeichnung Mariannelund-Granit ist missverständlich. Das etwa 500 km2 große Järeda-Massiv liegt 20 km südlich davon, zwischen Järnforsen, Pauliström, Hultsfred und Målilla. Zudem kommen um Mariannelund andere Granite vor. Der Järeda-Granit ist ein häufiger Fund in Geschiebevergesellschaftungen mit viel SE-schwedischem Material. Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Småland-Graniten bestehen nicht. Allerdings treten Granite, in denen Alkalifeldspäte mit mafischen Mineralen gefüllte Risse aufweisen, vereinzelt auch an anderen Lokalitäten auf (Abb. 14).
Geschiebefunde
Probenverzeichnis
S41: Järeda-Granit, Straßenaufschluss an der Straße 47, 7 km E Järeda, 4 km WNW Mållila (57.39972, 15.71805).
S113: Järeda-Granit, Straßenaufschluss an der Strecke Kvillfors-Pauliström; 2,5 km N Kvillfors; T. Langmann leg. (57.42935, 15.49602).
Literatur
HOLST N O 1885 Beskrifning till kartbladet Hvetlanda. SGU. Ser Ab. N. 8. Stockholm.
SMED P & EHLERS 2002 Steine aus dem Norden – Bornträger-Verlag Stuttgart, 1. Auflage 1994, 2. Auflage 2002.
VINX R 1999 Der Järeda-Granit als Leitgeschiebe: Ein roter Småland-Granit mit spezifischen Merkmalen [Järeda-Granite as Glacial Indicator: A Red Småland Granite with Specific Characteristics] – Archiv für Geschiebekunde 2 (9): 687-696, 3 Abb., 1 Tab., Hamburg.
WIK NG, BERGSTRÖM U, BRUUN A et al 2005 Berggrundskartan Kalmar län – 1:250 000, Sveriges geologiska undersökning serie Ba nr 66.