
Der Geschiebesammler trifft in den glazialen Ablagerungen im Gebiet südlich und südwestlich von Berlin regelmäßig auf Gesteine sächsischer und böhmischer Herkunft. Der Anteil dieser „südlichen Gerölle“, genauer gesagt „Elbgerölle“ an Fundlokalitäten zwischen Teltow und Fläming ist gering, es dominieren klar die nordischen Geschiebe. Die Gerölle wurden durch einen Vorläufer der Elbe zwischen ausgehender Elster- und einsetzender Saale-Vereisung, zur Zeit der sog. Berliner Elbe, aus ihren südlichen Herkunftsgebieten Richtung Norden transportiert. Abb. 2 zeigt die Verbreitung der Ablagerungen der Berliner Elbe auf brandenburgischem Gebiet. Die Elbschotter sind heute von mächtigen saale- und weichselkaltzeitlichen Sedimenten bedeckt. Ein Teil der Elbgerölle fand durch Umlagerung während der saalezeitlichen Inlandvereisung seinen Weg in jüngere und oberflächennahe Schichten. Dieser Artikel dokumentiert Funde von Elbgeröllen aus dem Gebiet südlich und südwestlich von Berlin (Teltow-Hochfläche und Zauche bis in den Fläming) und weiteren Fundlokalitäten in Brandenburg. Eine ausführliche Dokumentation (pdf, 123 S., 168 Abb.) steht zum Download zur Verfügung.
- Die Berliner Elbe
- Elbgerölle und ihre Herkunft
- Sammelgebiet und Fundpunkte
- Dokumentation von Funden
4.1. Quarz-Varianten
4.2. Hornsteine und Cherts – „Lydite“ und „Kieselschiefer“
4.3. Böhmisches Quarz-Lydit-Konglomerat
4.4. Känozoische Alkalivulkanite (Tephrite, Basanite, Phonolithe)
4.5. Quarzreiche Gerölle: Amethyst, Chalcedon, Achat, Jaspis
4.6. Osterzgebirgische Geröllgemeinschaft
4.7. Paläozoische Kieselhölzer
4.8. Kreidesandstein
4.9. „Tertiärquarzite“
4.10. „Skolithos“-Sandsteine aus dem böhmischen Ordovizium
4.11. Postvariszische Vulkanite
4.12. „Knotengrauwacke“ und Grauwacke
4.13. Grüne „Serizitschiefer“
4.14. Erdbrandgesteine
4.15. Meißener Granit und Monzonit
4.16. „Turmalingranit“
4.17. Metamorpher basaltischer Tuffit - Literatur und Referenzen
1. Die Berliner Elbe
Die Erforschung des „Berliner Elbelaufs“ begann um 1925, als südlich von Berlin in den sog. „Wiestocker Kiesen“ u. a. große Blöcke olivinführender Alkalivulkanite, Tephrite und Phonolithe gefunden wurden (HUCKE 1967: 17-18 und GENIESER & MIELECKE 1957). Es entwickelte sich eine lebhafte Sammeltätigkeit und Diskussion bezüglich dieser Gesteine (MÜLLER 1931, 1934, 1935, 1936, 1938). Während Kurt Hucke eine südliche Herkunft dieser Gesteine vermutete, nahm HESEMANN (1933: 208 ff) an, dass die Heimatgebiete der Basalte in Schonen und die der Tephrite „etwa in der Höhe von Bornholm auf dem Grunde der Ostsee zu suchen sind“. GRAHMANN 1935 und SCHÜLLER & MÜLLER 1937 erkannten schon früh die Eruptivprovinz des Egergrabens als Heimatgebiet und nahmen an, dass die faust- bis kopfgroßen Steine mittels Eisschollendrift in das Teltower Gebiet gelangten. Ein rezenter Transport von Gestein, eingeschlossen in Eisschollen (sog. „böhmische Kuchen“), wird auch von GENIESER 1955: 244 aus Dresden berichtet.
Dr. Kurt Genieser gelang in den 1950er Jahren die Verfolgung älterer Elbeläufe in Sachsen, indem er typisch erzgebirgische und böhmische Geröllgemeinschaften herausstellte und durch Geröllzählungen Unterschiede in der Zusammensetzung verschieden alter Ablagerungen ermittelte (GENIESER 1955). GENIESER & MIELECKE 1957, GENIESER 1962 liefert klare Belege für einen mittelpleistozänen „Berliner Elbelauf“. Seine Ergebnisse wurden durch nachfolgende Forschungen im Wesentlichen bestätigt (ZWIRNER 1974, WOLF & ALEXOWSKY 1994, LIPPSTREU 2006). Neuere Forschungsergebnisse zur Flussgeschichte der Elbe sind den Arbeiten von WOLF 1980, WOLF & SCHUBERT 1992 und LANGE 2012 zu entnehmen, eine detaillierte Chronologie der alten Elbeläufe PÄLCHEN W & WALTER H 2011.
Heute spricht man eher von „Berliner Elbe“ und bezeichnet damit einen Ablagerungsraum, da die Rekonstruktion konkreter Flussläufe in der Praxis mit großen Schwierigkeiten verbunden ist. Die Berliner Elbe war ein ausgedehntes Entwässerungssystem mit Zuflüssen aus den böhmischen Mittelgebirgen und dem Erzgebirge, das sich ab dem Raum Dresden über Meißen, Riesa und Torgau mindestens bis in das Gebiet nordwestlich von Potsdam verfolgen lässt (Abb. 2). Es bestand vom Ende der Elster- bis zum Einsetzen der Saale-Vereisung und umfasst einen Ablagerungszeitraum von etwa 170.000 Jahre. Mehrere große Schuttfächer mit wechselhafter Zusammensetzung an Gesteinskomponenten kumulierten im Gebiet des Teltows auf einer etwa 30 km breiten Front (GENIESER 1962, HERMSDORF 1995 und STACKEBRANDT & FRANKE 2015).

Die Sedimentfolge der Berliner Elbe gliedert sich in spät-elsterzeitliche „Liegendkiese“, holsteinzeitliche „Paludinenschichten“ und früh-saalezeitliche „Wietstocker Kiese“. Diese werden heute von mächtigen saale- und geringmächtigen weichselglazialen Ablagerungen bedeckt. Reine, durch Glazitektonik verstellte Schollen mit Elbekiesen erreichen nur an wenigen Orten die Oberfläche. Der gegenwärtig einzige Aufschluss im Gebiet zwischen Teltow und Fläming befindet sich auf dem Lindenberg bei Jühnsdorf. Aus den küstennahen Ablagerungen des Holstein-Interglazials („Paludinenschichten“) stammt die Süßwasserschnecke Viviparus diluvianus (früher Paludina diluviana). Umgelagerte lose Schalen finden sich gelegentlich in den Kiesgruben des Sammelgebiets. Die Sumpfdeckelschnecke der Holstein-Zeit ähnelt der rezenten Form, besitzt aber dickere Schalen.

Die früh-saalezeitlichen Fein- bis Grobsande der „Wietstocker Kiese“ führen viele größere Steine aus Drifteistransport, vor allem Basalte, Tephrite und Phonolithe, die auch in der überlagernden Saale-Grundmoräne vorkommen. Mit dem Einsetzen der Saale-Vereisung endet die Anhäufung der Elbeschotter in diesem Gebiet. Teile der Wietstocker Kiese werden vom ersten Eisvorstoß aufgenommen und „zurück“ nach Süden verfrachtet, was die zahlreichen Funde von Elbgeröllen im Fläming erklärt (Kiesgruben Ziezow und Linthe). Während der Saale-Vereisung werden die Höhenlagen des Flämings angelegt, ein mehrfach gestauchter Komplex aus Grundmoränen, Endmoränen und Sandern. Sie bilden seitdem eine Wasserbarriere, die die Elbe heute etwa 65 km südlich von Potsdam zu einem westwärts gerichteten Verlauf zwingt.
Das Inlandeis der Weichsel-Kaltzeit vor 115.000-11.590 Jahren erreicht den Nordrand des Flämings. Im Brandenburger Stadium entstehen die relativ gering-mächtigen (10-20 m) Grundmoränenhochflächen des Teltows. Auch zu dieser Zeit kam es zu einer Umlagerung von Elbgeröllen, wie zahlreiche Funde in weichselkaltzeitlichen Schmelzwasserablagerungen in der Kiesgrube Fresdorfer Heide, südlich von Potdam belegen.
2. Elbgerölle
Als Flussgeröll reichern sich insbesondere quarzreiche Gesteine an, weil sie relativ unempfindlich gegenüber Abrollung sowie physikalischer und chemischen Verwitterung sind. In glazialen Ablagerungen lassen sich vor allem solche Gesteinstypen als Elbgeröll identifizieren, die überhaupt nicht als nordisches Geschiebe in Erscheinung treten oder sich klar in ihren petrographischen Merkmalen von ihnen unterscheiden. Dies betrifft im Einzelnen:
- Milchquarz-Varietäten (streifig durchscheinende Quarze; Gerüst-, Strahlen- und Zellenquarze)
- Hornsteine und Cherts – „Lydite“ und „Kieselschiefer“
- Böhmische Quarz-Lydit-Konglomerate
- Achat-, Amethyst-, Chalcedon- und Jaspisgerölle sowie
- Gangbrekzien und Gangquarze aus dem Osterzgebirge mit Paragenesen dieser Minerale
- Paläozoische Kieselhölzer
- „Knotengrauwacken“ (Kontaktmetamorphite)
- „Tertiärquarzite“/“Knollensteine“ (kieselig gebundene Diamiktite)
- Postvariszische rhyolithische Vulkanite
- Känozoische Alkalivulkanite (Tephrite, Basanite, Phonolithe etc)
- Erdbrandgesteine, „Serizitschiefer“, Meissener Granit etc.
Grundlage für die Bestimmung von Elbgeröllen bilden die Arbeiten von GENIESER 1953a, 1955, 1957, 1962, GENIESER & MIELECKE 1957. Die Beschreibungen werden durch SCHWARZ et al. 2012, SCHWARZ & LANGE 2013, 2017, SCHWARZ & RIEDRICH 2010, SCHWARZ 2021 und SCHWARZ 2024 teilweise revidiert und erweitert.
Einige Gerölltypen sind lediglich ein Anzeiger einer südlichen Geröllgemeinschaft, weil sie aus mehreren, teilweise weit verstreuten Vorkommen innerhalb des Einzugsgebietes der Elbe stammen können. Dies betrifft z. B. paläozoische Hölzer aus permo-karbonischen Vorkommen, „Tertiärquarzite“, kontaktmetamorphe Grauwacken („Knotengrauwacke“) oder den überwiegenden Teil der postvariszischen Vulkanite. Als „Elbeleitgeröll“ bezeichnet GENIESER 1955 markante und leicht erkennbare Gesteine, deren Ursprung eindeutig in Böhmen oder im Erzgebirge liegt. SCHWARZ et al. 2012 empfehlen eine engere Definition hinsichtlich 1. unverwechselbarer petrographischer Merkmale und 2. einem begrenzten Herkunftsgebiet. Diese Bedingungen erfüllen z. B. das Böhmische Quarz-Lydit-Konglomerat (Abb. 5, 18-20) oder die Achat-Amethyst-Gangbrekzien aus dem Osterzgebirge (Abb. 40-45).
Die häufigsten Gerölltypen der Berliner Elbe und damit zuverlässige Anzeiger einer südlichen Geröllgemeinschaft sind streifig durchscheinende Milchquarze (Abb. 10), als „Lydit“ bezeichnete dunkelgraue Cherts/Hornsteine (Abb. 12) sowie Tephrite (Abb. 1, 21-22) als die auffälligsten Vertreter unter den Alkalivulkaniten aus dem Gebiet des Egergrabens.

Die Herkunftsgebiete der Elbgerölle erstrecken sich vom südlichen Brandenburg über den östlichen Teil Sachsens bis weit nach Westböhmen, in das Gebiet zwischen Plzeň und Prag, sowie nach Osten bis ins Riesengebirgsvorland. Abb. 4 zeigt eine Übersicht der wichtigsten Liefergebiete. Ihre Rekonstruktion erfolgt nach der heutigen Ausdehnung der Vorkommen. Liefergebiete und einzelne Flussläufe können sich im Laufe der Zeit durch tektonische Ereignisse und Erosion verändert haben. Eine zusammenfassende Darstellung der geologischen Gebietseinheiten in Sachsen geben PÄLCHEN & WALTER 2011, des böhmischen Einzugsgebiet CHLUPÁČ et al. 2002. Liefergebiete der Elbgerölle in Sachsen:
- Sächsisch-Böhmisches Kreidebecken (Sandsteine, Pläner, Spongilite),
- Meißener Massiv (Rhyolithe/postvariszische Vulkanite, Pechsteine, Meißener Granit und Monzonit)
- Döhlener Becken (Hornsteine, Vulkanite, Konglomerate, Kieselhölzer, Madensteine)
- metamorphe variszische Einheiten des Elbtalschiefergebirges und Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirges (Cherts, Lydite, „Turmalingranit“, Knoten-Glimmerschiefer etc.). Für eine bestimmte Lokalität charakteristische Gesteinstypen lassen sich nicht herausstellen.
- Osterzgebirge (postvariszische Vulkanite und Subvulkanite, quarzreiche Gangbrekzien und Gangquarze mit charakteristischen Paragenesen aus Amethyst, Achat und Gerüstquarzen)
- Mittelerzgebirge (strahlige Amethyste und große Strahlenquarz-Pseudo-morphosen)
- Tharandter Wald (postvariszische Vulkanite, „Tertiärquarzite“)
Liefergebiete von Elbgeröllen in Nordböhmen:
- Böhmisches Kreidebecken (Sandsteine, Pläner und Spongilite),
- Egergraben, insbesondere das Böhmische Mittelgebirge (Alkalivulkanite: Basanite, Tephrite, Phonolithe),
- Tertiär (verstreute Vorkommen von „Tertiärquarziten“),
- Teplá-Barrandium und angrenzende Bereiche (Quarz-Lydit-Konglomerate, Drábovquarzite und Lydite/Cherts; Jaspis aus den Brdy),
- Permokarbonische Becken (Kieselhölzer),
- Riesengebirgsvorland (Achate, Jaspis, Chalcedon),
- Böhmisches Erzgebirge: Zufuhr von Geröllen über die Eger (Achat, Amethyst, Jaspis).
3. Sammelgebiet und Fundpunkte
Die hier gezeigten Funde stammen überwiegend aus dem als „Sammelgebiet“ bezeichneten Gebiet südlich und südwestlich von Berlin (Teltow, Zauche nördlicher Fläming, Fundpunkte 1-8 in Abb. 14). Funde in größerer Zahl lieferten die Kiesgruben Fresdorfer Heide, Horstfelde, Linthe, Damsdorf-Bochow und Ruhlsdorf sowie der Lindenberg bei Jühnsdorf. Nordwestlich und östlich des Sammelgebiets nimmt die Funddichte rasch ab, aber auch hier sind Einzelfunde immer wieder möglich.
Der gegenwärtig einzige Aufschluss „reiner“ Elbekiese („Wietstocker Kiese“) in der näheren Umgebung von Berlin befindet sich auf dem Lindenberg bei Jühnsdorf (Fundpunkt 1 in Abb. 8). Die exponierte Lage der Kiese auf dieser isolierten pleistozänen Hochfläche ist auf glazitektonische Prozesse zurückzuführen, der Hebung, Kippung und Stapelung gefrorener Sediment-Schollen durch das vorrückende Inlandeis. Eine Kiesgrube im nordwestlichen Teil des Hügels erlaubt noch spärliche Aufsammlungen. Schürftätigkeiten sollten unterbleiben, der Lindenberg ist Landschaftsschutzgebiet. Die in GENIESER 1962 genannte Fundstelle, ein etwa 300 x 80 m breiter Streifen auf der höchsten Kuppe, ist heute mit Kiefern bewachsen und lässt keine Funde mehr zu.

Ein Teil der hier gezeigten und als „KFH/Engelhardt“ bezeichneten Funde wurde von Herrn Georg Engelhardt (Potsdam) in der südlich von Potsdam gelegenen Kiesgrube Fresdorfer Heide („KFH“, Lokalität 3 in Abb. 8) sowie am Lindenberg bei Jühnsdorf getätigt. An der Lokalität Fresdorfer Heide traten Elbgerölle vor allem in temporären Aufschlüssen in den höchstliegenden weichselkaltzeitlichen Schmelzwassersanden im Südteil der Grube auf. In den Fein- bis Grobsanden fanden sich etwa 300 Lydite/Cherts und zahlreiche weitere, oftmals nur kantengerundete Elbgerölle bis 30 cm Größe (ENGELHARDT 2016). Die hohe Fundanzahl von Elbgeröllen sowie Kristallingeschieben aus Dalarna spricht für eine Umlagerung aus saalezeitlichen Sedimenten. Bemerkenswert ist das weitgehende Fehlen südlicher Alkalivulkanite (Tephrite etc.), üblicherweise ein typischer und häufiger Bestandteil der früh-saalekaltzeitlichen „Wietstocker Kiese“. Die Alkalivulkanite wurden entweder zeitweise nicht transportiert oder erlagen in Folge von Umlagerung und oberflächennaher Exposition der Verwitterung. Eine Auswahl von Funden der Sammlung Engelhardt ist in der Waldschule auf dem Großen Ravensberg in Potsdam-Waldstadt ausgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich.

Elbgerölle als vereinzelte Beimengung in fluviatilen Kiesen nordischer Zusammen-setzung sind auch seit langem aus dem östlichen Brandenburg bekannt, dem Gebiet zwischen Niederfinow, Oderberg und der Oder (Fundpunkte 9, 10 und 14 in Abb. 14). Die Berliner Elbe kreuzte das Neißegebiet und könnte eine Verbindung zur unteren Oder besessen haben (STACKEBRANDT & FRANKE 2015, BROSE 2006).

Der Sammeltätigkeit von Walter Bennhold sind zahlreiche Funde südlicher Gerölle aus dem Gebiet südlich von Fürstenwalde an der Spree (Rauensche Berge, Fundpunkt 24) zu verdanken. Mehr als 50 Elbgerölle, darunter Alkalivulkanite, „Kieselschiefer“, Elbsandstein und ein „Porzellanit“ (Erdbrandgestein, Abb. 70) werden im Museum Fürstenwalde aufbewahrt (Fundbeschreibungen in BENNHOLD 1939, MÜLLER 1931, 1934, 1935, 1936, 1938).
In einigen Kiesgruben im südlichen Brandenburg (Fundpunkte 15-18 in Abb. 8) bietet sich eine im Vergleich zum Sammelgebiet umgekehrte Fundsituation: Gerölle der Berliner Elbe überwiegen deutlich, nordische Geschiebe sind nur zu einem geringen Prozentsatz vertreten. An diesen Lokalitäten ist ein eingehendes Studium der Geröllgemeinschaft möglich (s. separater Text). In Südbrandenburg und Sachsen (Fundpunkte 20-23) erfreut sich das Sammeln von Geröllen in den Ablagerungen älterer Elbeläufe (Senftenberger Elbe, Bautzener Elbe) einer gewissen Beliebtheit. Lokale Sammler suchen speziell nach Achat- und Jaspisgesteinen, Kieselhölzern oder Siliziten (z. B. „Madensteine“), die geschnitten und poliert sehr hübsch aussehen können. Mit vergleichbaren „Superfunden“ ist im Berliner Raum eher selten zu rechnen.

1 – Lindenberg (52.293022, 13.380058) – Elbekiese auf pleistozäner Hochfläche
2 – Kiesgrube Horstfelde (52.230589, 13.380222)
3 – Kiesgrube Fresdorfer Heide („KFH“) (52.290943, 13.100576);
4 – Lesesteinfelder bei Schlunkendorf (52.252415, 13.030029);
5 – Kiesgrube Damsdorf-Bochow bei Lehnin (52.366280, 12.775923);
6 – Kiesgrube Linthe (52.158240, 12.770499);
7 – Kiesgrube Ziezow (52.143712, 12.728963), stillgelegt und renaturiert;
8 – Kiesgrube Ruhlsdorf bei Luckenwalde (52.135713, 13.151725);
9 – Kiesgrube Hohensaaten (52.889525, 14.138863);
10 – Kiesgrube Ruhlsdorf bei Eberswalde, stillgelegt (52.829555, 13.571400);
11 – Kiesgrube Niederlehme (52.310585, 13.682682),
12 – Kiesgrube Drahnsdorf (51.912779, 13.557303)
13 – Kiesgrube Borgsdorf/Velten (52.703119, 13.224452)
14 – Kiesgrube Oderberg-Bralitz (52.839878, 14.026807), Fundpunkt erloschen.
15 – Kiesgrube Mühlberg (51.442307, 13.242926) – Berliner Elbe
16 – Kiesgrube Altenau (51.423500, 13.270685) – Berliner Elbe
17 – Kiesgrube Rückersdorf (51.572294, 13.587336)
18 – Kiesgrube Hennersdorf (51.636578, 13.658026)
19 – Kiesgrube Dixförda bei Jessen (51.818749, 13.027673)
20 – Kiesgrube Buchwäldchen (51.714272, 13.982248) – Senftenberger Elbe
21 – Kiesgrube Saalhausen (51.589816, 13.908524) – Senftenberger Elbe
22 – Kiesgrube Neukollm (51.416207, 14.152319) – Senftenberger Elbe
23 – Kiesgrube Großgrabe (51.354547, 14.012828) – Senftenberger Elbe
24 – Rauensche Berge bei Fürstenwalde – historischer Fundpunkt.
4. Funde aus dem Sammelgebiet
4.1. Quarz-Varianten
Milchquarze bzw. der Milchquarz-Anteil allein sind kaum ein geeigneter Anzeiger einer südlichen Geröllgemeinschaft, weil Milchquarze auch als Geschiebe auftreten. Spezifische Varianten „südlicher“ Herkunft sind die sog. „streifig durchscheinenden Quarze“, „Kasten“-, „Zellen“- „Gerüst“- oder „Strahlenquarze“. – „Zellig zerfressene Quarze“ weisen eine unregelmäßig-löchrige Gestalt auf (Abb. 9). Teils handelt es sich um Segregationsquarze aus Metamorphiten, z. B. Phyllite oder Glimmerschiefer, teils um Gangquarze. Beide besitzen eine weite Verbreitung im Elbeinzugsgebiet.
Abb. 9: „Zellig zerfressene Quarze“ (Lindenberg/Slg. Engelhardt) Abb. 10: Streifig durchscheinender Gangquarz, Lindenberg
Streifig durchscheinende Gangquarze (Abb. 10) sind im Berliner Elbelauf regelmäßig zu finden, in den älteren Elbeläufen treten sie seltener auf. Kennzeichnend ist eine Trübung der massigen und durchscheinenden Quarzgerölle durch Partien feiner und annähernd parallel verlaufender Streifen.
Kasten- und Zellenquarze (Abb. 11, 42) treten im Berliner Elbelauf regelmäßig auf (GENIESER 1955). Milchige Quarzstreifen bilden gitterartige Strukturen aus vier- oder dreieckigen Abteilungen, die mit kristallinem Quarz gefüllt sein können. In Strahlen- und Gerüstquarzen verlaufen die Streifen in unterschiedlichen Richtungen und Winkeln und können sich gegenseitig durchdringen. Die strahligen Aggregate und die Zellenwände werden als Pseudomorphosen nach Baryt angesehen. Ihre Herkunft aus dem Osterzgebirge ist wahrscheinlich, wenn sie mit Gesteinen der osterzgebirgischen Geröllgemeinschaft assoziiert sind (vgl. Abb. 40, 45). Große gelbe Strahlenquarz-Pseudomorphosen sind aus dem Mittelerzgebirge (Marienbad) bekannt. Ihre gelbliche Farbe dürfte durch Lagerung in eisenschüssigen Sedimenten bedingt sein.

4.2. Hornsteine und Cherts – „Lydite“ und „Kieselschiefer“
Funde von feinkörnigen bis dichten und massigen oder geschichteten Hornsteinen bzw. Cherts sind ein eindeutiger Hinweis auf Beimengungen von Elbgeröllen in glazialen Ablagerungen. Der hohe Quarzanteil der hell- bis dunkelgrauen Gesteine bedingt ihre Härte und Widerstandsfähigkeit gegenüber Verwitterung und Abrollung. Dunkelgraue und massige Kieselgerölle, durchzogen von einem regellosen und mit Milchquarz verfülltem Netzwerk aus Brüchen, werden auch als „Lydit“ bezeichnet (Abb. 12). Im trockenen Zustand können sie einen bläulichen Farbstich aufweisen. In der Regel finden sie sich in Gesellschaft mit feinkörnigen und geschichteten, verbreitet als „Kieselschiefer“ bezeichneten verkieselten Sedimentgesteinen. Beide Gesteinstypen sind als Geschiebe praktisch unbekannt und einer der häufigsten Gerölltypen im Berliner Elbelauf. Mitunter lassen sie sich problemlos zu Dutzenden aufsammeln (Abb. 13). Auch außerhalb des Sammelgebiets treten sie vereinzelt auf, ohne dass mit weiteren Funden elbetypischer Gerölle zu rechnen ist.

Statt „Lydit“ und „Kieselschiefer“ empfiehlt sich die Verwendung der allgemeinen Bezeichnungen Chert oder Silizit für sedimentäre, durch diagenetische Rekristallisation entstandene Kieselgesteine (STOW 2008: 184, REICHEL & LANGE 2007:118). Noch weiter gefasst, bei einigen Autoren auch ein Synonym zu Chert, ist der Begriff Hornstein, der Aussagen zur Genese vermeidet und alle feinkörnigen bis dichten, zähen und stark kieseligen Gesteine mit hornartigem Bruch einschließt (biogen oder chemisch gebildet). Hierzu gehören Lydite, Cherts und Silizite, aber auch Feuersteine. Diagenetisch verkieselte „Kieselschiefer“ sind dementsprechend als geschichtete Hornsteine (Abb. 13 unten) anzusehen, zumal die Bezeichnung Schiefer im petrographischen Sinne metamorphen Gesteinen vorbehalten sein sollte.
Die Bezeichnung „Lydit“ verdankt der in Abb. 12 gezeigte schwarz-weiße Gerölltyp offenbar seiner weitgehenden äußerlichen Übereinstimmung mit „echten“ Lyditen. Lydite sind paläozoische Radiolarite, eine Gruppe quarzreicher Sedimentgesteine, die im marinen Bereich in großer Wassertiefe entstehen und aus den kieseligen Skeletten einzelliger Lebewesen, den Radiolarien, aufgebaut sind. Bestimmbar sind Lydite nur, wenn man auch tatsächlich Radiolarien erkennt, mit Hilfe einer Lupe oder unter dem Mikroskop.
Als Hauptliefergebiet der schwarz-weißen und massigen Elbgerölle gilt das Gebiet der Šárka am nördlichen Rand von Prag (SCHWARZ & LANGE 2013:147). Die proterozoischen Cherts an der klassischen Lokalität Hudlická skála, etwa 30 km WSW von Prag, bestehen aus mikrokristallinem Quarz und enthalten organischen Kohlenstoff bis 0,5% (CHLUPÁČ 1993: 43-45). Radiolarien konnten in diesen Gesteinen bisher nicht nachgewiesen werden, nur Acritarchen, Algenmatten und stromatolithartige Strukturen (VAVRDOWA 1999). Eine irrtümliche Deutung von Mikrofossilien als Radiolarien führte in der Vergangenheit wahrscheinlich zur Bezeichnung Lydit, die somit unzutreffend und durch einen allgemeinen Begriff wie Chert, Silizit oder Hornstein zu ersetzen ist.

Hornsteine und Cherts treten in zahlreichen weiteren Varianten auf: hell- bis dunkelgraue Gerölle mit farbigen Anflügen, kräftig gelb, grün oder rot gefärbte Vertreter – mit oder ohne quarzgefüllte Risse. Massige Cherts und Hornsteine sind meist opak, sehr quarzreiche Partien in geschichteten Hornsteinen mitunter durchscheinend (Abb. 17). Abb. 13-17 zeigt eine Auswahl des variantenreichen Gerölltyps aus dem Fundgebiet südlich von Berlin.
Geröllfunde lassen sich mehrheitlich keiner näheren Herkunft zuordnen. Cherts und Hornsteine sind aus zahlreichen Gebietseinheiten im Einzugsgebiet der Elbe bekannt: aus dem Teplá-Barrandium als biogene siliklastische Tiefseesedimente, aus dem Barrandium als verkieselte Einschaltungen in Peliten, Pyroklastika und Karbonaten (CHLUPÁČ 1993). In Sachsen treten an mehreren Lokalitäten silurische Cherts, („echte“ Lydite) sowie Hornsteine auf (Langenstriegis im Erzgebirge, Nossen-Wilsdruffer-Gebirge, Elbtalschiefergebirge). Diese Vorkommen weisen allerdings eine geringe Ausdehnung auf und erklären kaum das massenhafte Vorkommen lyditähnlicher Gesteine als Elbgeröll. Ein bedeutender Lieferant einer Reihe von Hornsteinvarianten ist das Döhlener Becken (REICHEL & LANGE 2007, SCHWARZ & LANGE 2013). Ein großer Teil der roten Hornsteine der Berliner Elbe stammt wahrscheinlich von dort. Dunkle Cherts/Hornsteine stehen sogar auf Brandenburger Gebiet am Rothsteiner Felsen an, eines der wenigen Festgesteinsvorkommen in diesem Bundesland.
4.3. Böhmisches Quarz-Lydit-Konglomerat
Das Böhmische Quarz-Lydit-Konglomerat (veraltete Bezeichnung „Třemošná-Konglomerat“) ist das wichtigste böhmische Leitgeröll der alten Elbeläufe (GENIESER 1955). In der Senftenberger Elbe tritt es häufig, in der Bautzener und Berliner Elbe gelegentlich auf. Als „Böhmisches Quarz-Lydit-Konglomerat“ wird eine Reihe kambrischer bis unterordovizischer, überwiegend aus kontinentalen Schüttungen hervorgegangener Konglomerate des Barrandiums aus einem begrenzten Gebiet zwischen Prag und Plzeň bezeichnet (Prager Becken), namentlich aus der Gegend um Hořovice in den Brdy (Mittelböhmisches Waldgebirge).

In charakteristischer Ausbildung ist das Böhmische Quarz-Lydit-Konglomerat ein grobkörniges, matrixgestütztes und polymiktes Konglomerat mit mäßig bis gut gerundeten und weißen bis gelblichen Milchquarz- sowie etwas weniger Cherts- Lithoklasten von dunkelgrauer bis grünlichgrauer Farbe. Die Matrix weist eine ähnliche Zusammensetzung auf, die dunklen Cherts sind hier aber stets kleiner als die Quarzkörner. Das kieselige Bindemittel bedingt die charakteristisch gelbliche bis grünliche, seltener auch rötlichgraue Gesamtfarbe des Gesteins. Bekannt sind Übergänge zwischen Konglomeraten, grobkörnigen Sandsteinen und feinkörnigen konglomeratischen Sandsteinen (GENIESER 1955). Eine Verwechslungsmöglichkeit besteht mit jüngeren Bildungen aus dem Tertiär von Böhmen. Diese „Tertiärquarzite“ mit Quarz- und Chert-Lithoklasten sind allerdings meist schlecht sortierte Diamiktite (Übergänge zwischen Brekzie und Konglomerat mit einem weiten Spektrum an Korngrößen) mit einer hellen und sehr feinkörnigen Matrix (Abb. 54-55). Die grünlichgraue Färbung der böhmischen Quarz-Lydit-Konglomerate fehlt hier.


4.4. Känozoische Alkalivulkanite
Alkalivulkanite aus der Eruptivprovinz des Egergrabens treten in der Berliner Elbe in großer Zahl auf und sind der häufigste Gerölltyp in der Überkorn-Fraktion. In den älteren Elbeläufen finden sich diese Gesteine nur vereinzelt oder fehlen gänzlich. Die Tephrite, Basanite und Phonolithe sind die häufigsten Vertreter dieser Intraplatten-Vulkanite. Sie nehmen in Nordböhmen große Gebiete ein (Abb. 4), in Sachsen existieren nur kleinere Vorkommen. Aufgrund ihrer weiten Verbreitung sind die Alkalivulkanite nicht als Elbeleitgeröll geeignet, zumal bisher keine spezifischen Lokaltypen herausgestellt werden konnten.

Als Hauptlieferant von Elbgeröllen gilt das Böhmische Mittelgebirge (České středohoří), das größte zusammenhängende Vulkanitgebiet innerhalb des Egergrabens, mit Gesteinsaltern zwischen 20-40 Millionen Jahre. Die Vulkanite bilden Lavadecken mit begleitenden Vulkanoklasten oder Staukuppen, untergeordnet treten Subvulkanite und Ganggesteine auf. Petrographisch überwiegen Olivin-Foidite bis Basanite, Nephelinite und Tephrite, neben Phonolithen und Trachyten als Endglieder der magmatischen Differenziationsreihe. Nur ein kleiner Anteil entfällt auf die entsprechenden Zwischenglieder wie Trachybasalte, Phonotephrite, Tephriphonolithe etc. (siehe TAS-Diagramm in PÄLCHEN & WALTER 2007). Nephelin und Hauyn sind die häufigsten Feldspatvertreter, neben weiteren Mineralen der Sodalith-Gruppe (CAJZ et al. 2009; WIMMENAUER 1984).

In der Anfangszeit der Erforschung des Berliner Elbelaufs fanden sich Alkalivulkanite in großer Zahl in den früh-saalekaltzeitlichen „Wietstocker Kiesen“ (MÜLLER 1931, 1934, 1935, 1936 und 1938). Gegenwärtig sind gehäufte Funde im Sammelgebiet nur in Horstfelde möglich, in der Fresdorfer Heide fehlen die Gesteine weitgehend. Die Variationsbreite der Alkalivulkanite lässt sich in einigen Kiesgruben in Südbrandenburg gut studieren, wo sie in der Überkornfraktion nicht selten einen Anteil von 25% und mehr ausmachen. Die regelmäßig enthaltenen Foide bedingen die leichte Verwitterbarkeit der Gesteine. Als Flussgeröll sind sie daher kaum erhaltungsfähig und dürften hauptsächlich durch Eisschollendrift an ihren gegenwärtigen Fundort gelangt sein. Der wichtigste, auch als Einzelfund zuverlässig erkennbare Vertreter ist der Tephrit (Abb. 1, 21). Weitere Gesteinstypen lassen sich nach äußerlichen Merkmalen grob als Nephelinite, Olivin-Pyroxen-Basanite und Phonolithe bestimmen. Für eine exakte petro-graphische Ansprache bedarf es chemischer Analysen, bei denen der Mineralbestand rechnerisch ermittelt wird (sog. modaler Mineralbestand). Vor allem die Foide „verstecken“ sich in der feinkörnigen Grundmasse und treten makroskopisch meist nicht in Erscheinung. Ihr Anteil ist für eine Bestimmung aber von entscheidender Bedeutung.
- Basanite, Olivin-Basanite und Olivinnephelinite sind dunkle und basalt-ähnliche Gesteine (Abb. 7, 22). Einsprenglinge von grünem bzw. gelblich verwittertem Olivin und schwarzem Klinopyroxen treten in wechselnder Menge auf, manchmal fehlen sie auch. Gelegentlich finden sich peridotitische Xenolithe. Feldspat-Einsprenglinge, insbesondere Plagioklas, treten gar nicht in Erscheinung, allenfalls vereinzelt Foide.
- Mehrfach fanden sich sehr einsprenglingsreiche, den Ankaramiten ähnliche Alkalivulkanite mit teilweise recht großen Olivin- und Pyroxen-Einsprenglingen (Abb. 28-30). Sie weisen Ähnlichkeiten mit dem nordischen Geschiebetyp Schonen-Lamprophyr auf.
- Foidite/Nephelinite (mit über 60% Foiden) können ein porphyrisches Gefüge aus Feldspatvertretern, Sanidin und Pyroxen besitzen. Hinweise auf Foide sind sechseckige Anschnitte (Abb. 23) oder die isometrische Ausbildung von Leucit oder Analcim. Foide lassen sich mittels Säuretest nachweisen.
- Tephrite: Typische Vertreter zeigen einen auffälligen Kontrast aus hellgrauer bis blaugrauer Verwitterungsrinde und schwarzen Einspreng-lingen von Klinopyroxen (Abb. 1, 21). Die überwiegend idiomorph und säulenförmig ausgebildeten Pyroxene erreichen eine Länge von 15 mm und besitzen einen lebhaften Glasglanz. Die Einsprenglingsdichte variiert von Fund zu Fund. In der feinkörnigen Grundmasse können vereinzelt grüne Olivin-Einsprenglinge erkennbar sein. Gelegentlich treten Xenolithe und Mandeln auf. Magnetit ist regelmäßig mit einem Handmagneten nachweisbar. Tephrite sind nach Schüller & Müller 1937 die häufigsten Alkalivulkanite im Böhmischen Mittelgebirge, Hauyn-Tephrite dabei etwas häufiger als Nephelin-Tephrite.
- Tephritähnliche Alkalivulkanite mit leistenförmigen Feldspat-Einsprenglingen sind eher selten. Es dürfte sich um Zwischenglieder der Differentiationsreihe handeln (Tephriphonolith, phonolithischer Basanit, phonolithischer Tephrit u.a.), in denen Ausscheidung von Feldspat (Sanidin) durch einen höheren Si-Anteil begünstigt wurde.
- Das Erscheinungsbild der Phonolithe ist sehr variabel (Müller 1934; Abb. 24-26). Die feinkörnigen Gesteine neigen zu dünnplattiger Ausbildung und weisen weiße bis hellgrau-gelbliche, zuweilen auch schwarz gefleckte Verwitterungskrusten auf. Der Gesteinskern ist dunkel und grünlichgrau bis olivgrün-braun, seltener rötlich gefärbt und kann einen fettigen Glanz besitzen. Hin und wieder lassen sich leistenförmige und durchscheinende hellgraue Sanidin-Einsprenglinge (Abb. 51), seltener idiomorphe Nephelin-Einsprenglinge bis 5 mm beobachten. Auch die Phonolithe sind deutlich magnetisch. Schwarzer bis schwarzgrüner Ägirin bildet winzige nadelige Einsprenglinge und tritt sporadisch, in anderen Varianten massenhaft auf. Einige Phonolithe enthalten gar keine Einsprenglinge (Genieser 1955, Müller 1934, 1935). Phonolithe mit körniger Grundmasse zeigen bisweilen ein trachytisches Gefüge: viele kleine und schmal leistenförmige Feldspäte mit seidigem Schimmer weisen eine Gleichrichtung auf und umfließen stromartig ggf. vorhandene Einsprenglinge. Mit den Phonolithen verwechselbar sind die Trachyte, meist graue, dickplattige und gleichkörnige Gesteine mit rauen Bruchflächen.
- Syenite und Foid-Syenite (Abb. 27) als entsprechende Ganggesteins- oder Subvulkanit-Äquivalente der Phonolithe und Trachyte besitzen eine körnige Grundmasse und bestehen im Wesentlichen aus Feldspat (Sanidin), Klinopyroxen, optional Alkaliamphibolen. Foide können in signifikanter Menge vorkommen, sind makroskopisch aber meist nicht wahrnehmbar.
- Aus dem Egergraben ist eine Vielfalt an Ganggesteinen bekannt, die unter Umständen denen aus nordischen Vorkommen ähneln, z. B. Camptoniten aus dem Oslograben oder dem Särna-Tinguait aus Dalarna.

Die feinkörnige Grundmasse enthält kleine orangebraune und stark angewitterte Olivin-Einsprenglinge. Vier- und sechseckige Vertiefungen weisen auf ausgewitterte Foide, schwarze Nädelchen auf Ägirin hin. Der Peridotit-Xenolith mit dunklem Reaktionssaum besteht aus alteriertem Olivin (gelb) und Klinopyroxen (schwarz).

Die Nahaufnahme Abb. 26 zeigt säulige Pyroxen- und nadelige Ägirin-Einsprenglinge mit undeutlich begrenzten silbergrauen Feldspat- und gelblichen bis rötlichen (alterierten) Foid-Einsprenglingen.




In gemischten Geschiebe-/Geröllgemeinschaften besteht die Möglichkeit einer Verwechslung känozoischer Alkalivulkanite mit nordischen Geschiebetypen:
- Der Schonen-Basanit tritt im Berliner Raum kaum in Erscheinung. In Schonen wie im Egergraben kommen Basanite vor, die ausschließlich kleine Olivin-Einsprenglinge führen. Die Entscheidung „südliche“ oder „nordische“ Herkunft ist in diesem Fall kaum möglich. Nur Basanite mit größeren und hellgrünen Peridotit-Xenolithen dürften einigermaßen sicher nach Schonen zu verorten sein, da diese in den Basaniten südlicher Herkunft bisher nicht beobachtet wurden.
- Mehrere Funde ankaramitischer, dem Schonen-Lamprophyr ähnlicher Gesteine mit Pyroxen- und Olivin-Einsprenglingen liegen aus dem Berliner Raum vor. Sie stammen fast ausnahmslos von Lokalitäten, an denen vermehrt auch südliche Alkalivulkanite vorkommen. Der Schonen-Lamprophyr kann im Falle beigemengter Elbgerölle – dies betrifft vor allem das Gebiet südlich von Berlin – nicht als Leitgeschiebe verwendet werden.
- Aus dem Oslogebiet sind kleine Vorkommen alkalibasaltischer Gesteine bekannt, deren Merkmale sich teilweise mit denen südlicher Alkalivulkanite überschneiden (Camptonit, Jacupirangit, Madeirit, Tinguait u. a.). Camptonit-Geschiebe können den Tephriten ähnlich sehen, sind aber ein ausgesprochen seltener Geschiebefund. Die augit-porphyrischen Oslobasalte enthalten gedrungene Pyroxen-Einsprenglinge, welche aber nicht die helle Verwitterungsrinde und den ausgeprägten Glasglanz der Pyroxene in den Tephriten aufweisen.
4.5. Quarzreiche Gerölle: Amethyst, Chalcedon, Achat, Jaspis
Neben Milchquarz, Cherts und Hornsteinen treten weitere quarzreiche Gerölle, wie Jaspis (roter Hornstein) oder die SiO2-Varianten Chalcedon, Achat, Amethyst und Rauchquarz als Elbgeröll auf. In Grobkies-Fraktion (1-4 cm) finden sie sich als Einzelgeröll, im Überkorn bilden sie meist Paragenesen, wie sie aus den quarz-reichen Störungsbrekzien der osterzgebirgischen Geröllgemeinschaft bekannt sind. Amethyst-, Chalcedon- und Achatgerölle treten vereinzelt auch in den Tertiär-Diamiktiten auf (Abb. 53). Die Bezeichnungen Chalcedon, Jaspis und Karneol werden teilweise synonym verwendet, eine klare Abgrenzung ist makroskopisch manchmal nicht möglich. Auch existieren kontroverse Auffassungen, ob es sich bei Achat und Chalcedon um ein Mineral, Mineralgemisch oder eine Gesteinsbildung handelt. Bei der Bestimmung farbiger und SiO2-reicher Kieselgerölle können folgende Merkmale herangezogen werden:
- Amethyst: blass bis kräftig violett oder blauviolett.
- Rauchquarz: hell bis dunkelgrau, selten fast schwarz.
- Chalcedon: weiß, grau, gelblich; Wachsglanz, durchscheinend; massig und gebändert; Karneol ist eine rote, orange bis gelbe Varietät.
- Achat: fein gebändert; Bänderung auf der Außenseite von Geröllen nicht immer gut erkennbar; vielfarbig: weiß, grau, rot, orange; Glasglanz.
- Jaspis: rot, gelb, grün; opak, meist mit stumpfem Glanz; splittriger oder hornsteinartig muscheliger Bruch; bildet manchmal lagige, fluidale, seltener sphärolithische oder oolithische Texturen aus.
Chalcedon ist eine mikrokristalline Quarz-Varietät. Die kleinen und durchscheinen-den Chalcedon-Gerölle sind meist gut gerundet, weisen einen Wachsglanz und schwach gelblichgraue bis gelbbraune Farben auf. Manche Gerölle besitzen eine brombeerartige Oberfläche mit rundlichen Vertiefungen. Sowohl massiger Chalcedon, z. B. aus Hohlraumfüllungen in Vulkaniten, als auch Chalcedon-Überzüge durch äußerliche Verkieselung kommen vor („lackglänzende Gerölle).
Die rötlichgelbe Farbvarietät (Abb. 32) stimmt mit der Beschreibung des „rötlichgelben und weinroten Gelits“ in GENIESER 1955 überein. Dieser stammt aus Melaphyr-Mandelsteinen im Einzugsgebiet der Iser (Jizera) und Cidlina und ist das einzige Leitgeröll der oberen Elbe (alle anderen kommen aus dem Moldau-Beraun-Einzugsgebiet).
Charakteristisch für Achat ist die feine Bandtextur. Die Achatbildung erfolgt durch rhythmische Ausfällung aus hydrothermalen Lösungen, z. B. in Blasenhohlräumen von Vulkaniten oder in Gängen. Auch sedimentäre Achatbildung ist bekannt. Achatgerölle sind, entsprechend den Dimensionen dieser Hohlräume, meist recht klein und als Erosionsrelikte v. a. basischer Vulkanite anzusehen. Das Zentrum der ehemaligen Blasenhohlräume kann aus kristallinem Quarz bestehen. Die Drusen können in transparenten, hellgrauen oder gelben Chalcedon eingebettet sein (TESCHNER & WLODARCZYK 1978). Prächtige hell- bis dunkelrote Achate („Gangachate“), in Begleitung von Quarz, Chalcedon und Amethyst, finden sich in den hydrothermalen Gang- und Störungsbrekzien des Osterzgebirges (Abb. 36, 38-39, 43). Die weißen, hellgrauen, gelben und bräunlichen, seltener auch bunten Achat-Varianten (Abb. 33) aus Basalten im böhmischen Riesengebirgsvorland sind vermehrt auf den Hochflächen nördlich des Lausitzer Urstromtals (Umgebung von Calau, Senftenberg und Hoyerswerda) zu finden. Nach Westen werden sie zunehmend seltener, im Berliner Elbelauf treten sie kaum noch auf (SCHWARZ 2024). So fanden sich im Sammelgebiet bisher nur vereinzelt rote Achatgerölle, häufiger sind Vergesellschaftungen aus Amethyst oder Jaspis in den Gangbrekzien osterzgebirgischer Herkunft (Abb. 45).
Jaspis, auch „Eisenquarz“, ist ein dichtes Mineralgemisch aus mikrokristallinem Quarz, Tonmineralen und Fe-Oxiden. Jaspis ist eine typisch hydrothermale Bildung in Vulkaniten und Sedimenten. Jaspisgerölle fallen durch ihre kräftig rote bis rotbraune, orange oder gelbe (Abb. 36), seltener grüne oder schwarze Färbung auf, besitzen einen stumpfen Glanz und einen hornsteinartigen Bruch. Häufig sind streifige, fleckige oder fluidale, seltener ooidartige, sphärolithische oder sternförmige („Sternjaspis“) Texturen zu beobachten. Jaspis und Hornstein sind petrographisch nicht immer klar zu trennen, sollten nach Möglichkeit aber nicht synonym verwendet werden (Abb. 35).
Die meisten Funde lassen sich keiner genaueren Herkunft zuordnen, da im Einzugsgebiet der Elbe zahlreiche und weit verstreute Vorkommen existieren (Erzgebirge, Brdy, Döhlener Becken). Ein großer Teil der roten Hornsteine (mit Jaspis-Anteil) der Berliner Elbe stammt wahrscheinlich aus dem Döhlener Becken. Auffällige Varietäten sind rote „Jaspisblüten“ mit schwarzem, metallisch glänzendem Hämatit (sog. „Jaspilit“), die an mehreren Lokalitäten im Riesengebirge und im Raum Hořovice (Brdy) vorkommen. Aus dem Riesengebirge sind weiterhin gelbrote und grünliche Varianten mit fluidaler Textur sowie grüne „Moosachate“ bekannt. Aus oberkambrischen Vulkaniten in den Brdy (Mittelböhmisches Waldgebirge), in Nachbarschaft von Eisenlagerstätten, stammt eine Reihe jaspisartiger Gesteine, die von tschechischen Geologen als „Eisenquarz“ bezeichnet und als hydrothermale Bildungen in tektonischen Störzonen von Vulkaniten angesehen werden. Sie treten in zahlreichen Variationen auf, einige davon eignen sich als Elbeleitgeröll (SCHWARZ et al. 2012, SCHWARZ & LANGE 2013 und SCHWARZ 2024).

4.6. Osterzgebirgische Geröllgemeinschaft
Im Oberkarbon, am Ende der variszischen Orogenese, setzte im Osterzgebirge ein intensiver Vulkanismus ein. Vulkanite und Grundgebirge wurden nachfolgend von einem tief reichenden und weit verzweigten System aus tektonischen Störungen durchsetzt. In Klüften und Rissen kam es zur Abscheidung von Mineralen aus zirkulierenden hydrothermalen Lösungen, dabei teilweise zu einer starken Überprägung und Veränderung des Wirtgesteins. Bruchtektonik und Mineral-abscheidungen wiederholten sich mehrfach und führten zur Entstehung von Gangquarzen und quarzreichen Störungs– oder Gangbrekzien. Ein Teil der Brekzien ist durch Quarz zementiert, lokal treten Paragenesen aus Amethyst, Quarz, Achat und Jaspis (Hornstein) auf. Letztere besitzen als Elbgerölle einen hohen Wiedererkennungswert und bilden im Wesentlichen die osterzgebirgische Geröllgemeinschaft (GENIESER 1955).
Das bekannteste Vorkommen ist der Schlottwitzer Gang, ein mehrfach gestörter und auf einer Länge von 15 km verfolgbarer Gangzug. Hier treten abschnittsweise quarz- und amethystreiche Brekzien mit charakteristisch roten bis orangeroten, oftmals fragmentierten und dann als „Trümmerachat“ bezeichneten Bandachaten auf. Achat kann auch rosa, blass orangerot, grünlich oder grau getönt sein. Achate mit planarer Bänderung können von runden (oolithischen) Achat-Partien begleitet sein. Verbreitet treten rote bis rotbraune und hornsteinartige Partien ohne Bänderung auf. Hellblauer bis tief violetter, teilweise sehr grobkörniger Amethyst wird von weißen Kappenquarzen, feineren Quarzkristallbändern oder sehr schmalen Achat-Bändern begleitet. In einigen osterzgebirgischen Gangbrekzien kommt auch Rauchquarz vor. Regelmäßig sind Kastenquarze und Strahlenquarze zu beobachten. Letztere werden als Pseudomorphosen nach Baryt aufgefasst, manchmal sind noch Reste von Baryt enthalten. Die übrige, quarzreiche und helle Gesteinsmasse führt gelegentlich kaolinisierte Gneis- und Rhyolith-Fragmente. Als Gerölle gelangten die variantenreichen Gesteine der Schlottwitzer Gangfolge über die Müglitz in die Elbe.
Geröllfunde von Brekzien mit den beschriebenen Paragenesen sollten nicht generell auf einen Gang zurückgeführt werden, wenngleich lokale Sammler die Herkunft bestimmter Paragenesen mitunter genau benennen können. Im Osterzgebirge existieren zahlreiche weitere, darunter einige unverwechselbare Vorkommen mit ähnlicher Mineralisation (SCHWARZ & LANGE 2013, SWATON 2005, MÜLLER & JEREMIES 2014, SCHWARZ 2024, www.joachimadolphi.de). Aus dem Osterzgebirge stammen wahrscheinlich auch quarzreiche Brekzien mit Gneis- und/oder Rhyolith-Fragmenten, die von dünnen Achatbändern umgeben sind (SCHWARZ & LANGE 2013). Abb. 36-39 zeigt einige Beispiele der variantenreichen Paragenesen osterzgebirgischer Störungs- und Gangbrekzien aus dem Schlottwitzer Gangzug.
Bei der Bestimmung osterzgebirgischer Gangquarze, Gang- und Störungsbrekzien lassen sich mehrere Geröllypen unterscheiden:
- Quarz-Amethyst-Brekzien („Trümmerkristallquarz“) mit rotem oder braunem Hornstein bzw. Jaspis (Abb. 37, 41).
- Die Achat-Quarz-Brekzie („Trümmerachat“) enthält Bruchstücke aus hell- bis dunkelrotem Bandachat, welche in amethyst- oder bergkristallartigen Formen enden (Abb. 36, 43). Dichte und chalcedonartige Lagen können sich mit größerem Stengelquarz abwechseln. Zonarbau und rhythmische Bänderung sind häufig zu beobachten. Wenige Fragmente können in eine überwiegend schmutzig-rote, Fe-reiche Grundmasse eingebettet sein, in anderen Varianten mit zahlreichen großen Quarz-Achat-Bruchstücken tritt die schmutzigrote Grundmasse stark zurück (Genieser 1955).
- Kasten-, Zellen- und Strahlenquarze treten innerhalb der osterzgebirgischen Gang- und Störungsbrekzien (Abb. 42), aber auch in Böhmen auf. Entscheidend für eine Zuordnung zum Osterzgebirge ist die gleichzeitige Anwesenheit von Amethyst und/oder Achat. Aus einem kleinen Vorkommen im Gebiet von Libuň, Liefergebiet der Cidlina, stammen Kastenquarze mit Partien aus rotem Achat und Zwickelfüllungen mit phanerokristallinem Quarz (Schwarz 2024).
- Gelbliche und auffallend große Gerüstquarz-Pseudomorphosen aus der Marienberger Gegend (Mittelerzgebirge) sind typisch für den Berliner Elbelauf (Schwarz & Lange 2013). Die Füllung der Zwickel besteht aus kristallinem und klarem bis milchigem Quarz oder Amethyst.Diese Gesteine könnten über die Zschopau transportiert und durch spätere Umlagerung in die Berliner Elbe gelangt sein (Eissmann 1975).
Die meisten Gerölle osterzgebirgischer Herkunft im Sammelgebiet stammen aus der KFH und der Kiesgrube Horstfelde. Quarz-Amethyst-Hornstein-Paragenesen, Brekzien mit Amethyst („Kristallquarzbrekzie“), Quarz-Jaspis-Brekzien und Kastenquarze mit Amethyst gehören zu den häufigeren, „Trümmerachate“ mit rotem Bandachat zu den seltenen Funden.






Gerölle osterzgebirgischer Störungs- und Gangbrekzien mit den charakteristischen Paragenesen aus Quarz, Amethyst, Rauchquarz, Achat und/oder Hornstein treten in Gesellschaft mit einer ungleich höheren Anzahl von Funden eher merkmals-armer Brekzien auf. Hierzu gehören Quarz-Gangbrekzien mit rotem bis rotbraunem Hornstein oder Jaspis, weiterhin Brekzien – darunter rote bis rotbraune Vulkanite – mit einem netzartigen Muster aus mehreren Kluft-Generationen und einer zonierten Mineralisierung der Klüfte (außen Milchquarz, innen kristalliner Quarz). In der Kiesgrube Fresdorfer Heide konnten diese Gesteine zeitweise gehäuft aufgesammelt werden, an anderen Lokalitäten mit vielen Elbgeröllen (Horstfelde) sind sie eher vereinzelt zu beobachten. In gemischten Geschiebe-/Geröll-Gemeinschaften besteht eine Verwechslungsmöglichkeit mit tektonischen Brekzien nordischer Herkunft. „Nordische“ Brekzien weisen gelegentlich gebänderte Milchquarz-Partien auf, enthalten aber nur sehr selten Amethyst, Achat, Jaspis oder hornsteinartige Partien.
4.7. Paläozoische Kieselhölzer
Als mögliche Liefergebiete silifizierter paläozoischer Hölzer kommen die permokarbonischen Becken in Böhmen (Abb. 4) und das Döhlener Becken in Frage. Eine Unterscheidung der Herkunftsgebiete anhand äußerlicher Merkmale ist nicht möglich. Nach einer pers. Mitteilung von H. Sahm (Dresden) weisen die Kieselhölzer des Döhlener Becken meist eine sehr schlechte, die böhmischen Hölzer, wie auch viele der Funde aus dem Sammelgebiet, eine gute Strukturerhaltung auf.
Die dunkel- bis rötlichbraunen, seltener bunten Hölzer sind fast ausnahmslos Nadelhölzer (nacktsamige Koniferen). Sie werden neuerdings unter der Kunstgattung Agathoxylon zusammengefasst, die die frühere Bezeichnung Dadoxylon ersetzt (RÖßLER et al. 2014). Eine weitere Diversifizierung oder Artbestimmung ist ohne mikroskopische Untersuchungen nicht möglich. Kieselhölzer können mit geschichteten Hornsteinen verwechselt werden. Im Zweifelsfalle sucht man mit der Lupe gezielt nach den schmalen und welligen Markstrahlen oder Tracheiden. Bei guter Erhaltung ist stellenweise noch die kettenförmige Anordnung einzelner Zellen erkennbar (Abb. 48, 49). Hin und wieder finden sich innerhalb der verkieselten Holzsubstanz Partien aus bläulichem Opal oder Chalcedon, seltener roter Bandachat.
MENCL et al. 2014 geben eine zusammenfassende Beschreibung mit ausführlichem Literaturverzeichnis zu Vorkommen und Taxonomie silifizierter Kieselhölzer in Böhmen. Fast alle besitzen ein oberkarbonisches Alter. Die allermeisten Geröllfunde gehören zur Kunstgattung Agathoxylon. Psaronius (Baumfarne), Medullosa (Samenfarn), die streifigen Calamites (Schachtelhalme) und Sigillaria (Siegelbäume, DABER 1993) sind sehr selten. Aus dem Sammelgebiet liegt ein gutes Dutzend Funde silifizierter paläozoischer Hölzer aus den Kiesgruben KFH, Linthe und Horstfelde vor. GENIESER & MIELECKE 1957 erwähnen den Fund eines verkieselten Baumfarns (Psaronius) durch Gothan. Die dunklen paläozoischen Hölzer sind kaum mit den hellen und weniger stark verkieselten Hölzern des Tertiärs (Miozän) verwechselbar, welche mitunter gehäuft als Lokalgeschiebe auftreten. Als weitere Lieferanten von Kieselholz-Geschieben kommen Schichten des Jura und der Kreide in Frage.


4.8. Kreidesandstein
Die kreidezeitlichen Ablagerungen des Sächsisch-Böhmischen Sandsteingebirges nehmen große Gebiete in Sachsen und Böhmen ein. Der sandigen Strandfazies („Elbsandstein“) steht eine marine Fazies mit glaukonitischen, teilweise verkiesel-ten Mergelsteinen („Pläner“, Spongilite) gegenüber. Beide Bereiche sind durch breite Übergangszonen miteinander verzahnt. Gelblichgraue, fein- bis grobkörnige und gelegentlich fossilführende Sandsteine, weiterhin feinbankige, verkieselte und gelblich- bis grünlichgraue Mergelsteine („Pläner“) sowie violettgraue Kreide-Spongilite aus dem Oberlauf der Elbe sind in ihrer Ausbildung als Elbgeröll unverwechselbar (GENIESER 1957, SCHWARZ & LANGE 2013). In den „Wietstocker Kiesen“ wurden in den 1930er Jahren große Blöcke von Kreidesandstein mit einer Fauna gefunden, wie sie aus der sächsischen Kreide bekannt ist (Exogyra conica, Inoceramus labiatus und Spongia saxonica; HUCKE 1967:18, GENIESER & MIELECKE 1957). Trotz gezielter Suche konnten in den letzten Jahren aber keine neuen Funde aus dem Berliner Gebiet dokumentiert werden. Auch in den Kiesgruben in Südbrandenburg kommen Kreidesandsteine eher vereinzelt vor (Abb. 50).

4.9. „Tertiärquarzite“
Aus der Erosion der Kreidesandsteine im Tertiär gingen kiesig-konglomeratische Ablagerungen hervor, die nachfolgend teilweise der Verkieselung unterlagen. Eine konzentrische Ausbreitung von Kieselsäure im Sediment führte zu konkretionären, als „Knollenstein“, „Tertiärquarzit“ oder „Dinasquarzit“ bezeichnete Bildungen, meist schlecht sortierte und matrixgestützte Übergänge zwischen Brekzien und Konglomeraten (Diamiktite). Sie zeichnen sich durch ein breites Korngrößen-spektrum aus eckigen bis gerundeten und milchigen bis durchscheinenden Quarz-Lithoklasten sowie eine feinsandige bis tonige und verkieselte Matrix aus (Abb. 51 links). Der Lithoklasten-Bestand kann monomikt (nur Quarze) oder polymikt (+ Lydite/Cherts, Sandsteine, Vulkanite) sein. Die Grundfarbe der Gesteine ist meist gelblichweiß, seltener braun, darüber hinaus treten sie in vielfältigen Farben, Gefügen und Zusammensetzungen auf (GENIESER & MIELECKE 1957, SCHWARZ & LANGE 2013). Aus petrographischer Sicht ist die Bezeichnung Quarzit für solche diagenetisch verfestigten Sedimentgesteine unzutreffend, der Begriff „Tertiärquarzit“ aber nach wie vor weit verbreitet. Eine Alternative wäre „Tertiär-Diamiktit“, jedoch sind nicht alle diese Bildungen Diamiktite.
Knollensteine und Tertiärquarzite sind in Böhmen weit verbreitet, Vorkommen auch aus Sachsen bekannt. Geröllfunde lassen sich nicht näher lokalisieren, sind aber ein recht charakteristischer Anzeiger einer südlichen Geröllgemeinschaft. Tertiärquarzite mit Lithoklasten bunter proterozoischer Cherts stammen wahrscheinlich aus Böhmen, aus den Einzugsgebieten der Berounka und Moldau (GENIESER & MIELECKE 1957). Der „böhmische Typ“ tritt im Berliner Elbelauf vereinzelt auf (Abb. 54-55).





4.10. Skolithos-Sandsteine aus dem böhmischen Ordovizium
Als böhmisches Leitgeröll gelten verkieselte Sandsteine mit einer Skolithos-Ichnofauna („Dabrowquarzit“, „Skalkaquarzit“, GENIESER 1955, Abb. in SCHWARZ & LANGE 2013). Aus dem Ordovizium des Prager Beckens sind mehrere Formationen mit Sandsteinen mit quarzigem, teils eisenschüssigem Bindemittel bekannt, in denen vertikale Gänge von Skolithos und Monocraterion auftreten (Lokalbezeichnungen Skalka-Quarzit und Řevnice-Quarzit). Die von CHLUPÁČ et al. 1993 als Tigilites vertebralis bezeichneten Spuren gehören wohl zur Skolithos-Ichnofauna. Seltener sind komplexe, in tieferen Teilen sich verzweigende Gänge von Pragichnus fascis CHLUPÁČ 1987 aus der Skolithos-Ichnofazies (HAVLÍČEK et al. 1958:28, CHLUPÁČ 1993:57-58, CHLUPÁČ et al. 1998). Ein Geröllfund mit Pragichnus fascis aus Südbrandenburg wird von TORBOHM & HOFFMANN 2024 (in Vorb.) beschrieben.

Elbgerölle der böhmischen Quarzsandsteine mit Skolithos-Röhren sind sehr feinkörnig, besitzen eine gelbgraue, hellgraue oder bräunliche Färbung und können durch Verkieselung eine große Härte und Zähigkeit aufweisen. Sie führen feine Hellglimmerblättchen, Röhren der Skolithos-Ichnofazies treten vereinzelt auf, einige von ihnen auch schräg zur Schichtung. Schwierigkeiten ergeben sich bei der Unterscheidung von Geschieben der weit verbreiteten unterkambrischen Sandsteine mit Skolithos-Ichnofauna. Die südlichen Skolithos-Sandsteine sind aber offenbar deutlich feinkörniger, stark verkieselt, hellglimmerführend und enthalten nur wenige Röhren. Funde aus dem Berliner Gebiet liegen bislang nicht vor, stellvertretend wird ein Fund aus Nordsachsen gezeigt (Abb. 56).
4.11. Postvariszische Vulkanite

Intensive vulkanische Aktivität in der Spätphase der variszischen Orogenese führte zur Ablagerung ausgedehnter Komplexe von Eruptivgesteinen. Im sächsischen Einzugsgebiet der Elbe spielt das Osterzgebirge, der Tharandter Wald und das Gebiet von Meißen eine wichtige, der annähernd zeitgleich entstandene Nordwestsächsische Eruptivkomplex nur eine untergeordnete Rolle als Geröll-Lieferant. Ein Teil der sauren bis intermediären Vulkanite (Rhyolithe, Porphyrite, Pechsteine, porphyrartige Tuffe, Tuffite und intrusive Granitporphyre) ist als Elbgeröll erkennbar. Funde lassen sich in der Regel aber keinem bestimmten Vorkommen zuordnen, weil die Gesteine im Anstehenden eine gewisse petrographische Gleichförmigkeit aufweisen und an verschiedenen Lokalitäten ganz ähnlich aussehen können (SCHÜLLER & MÜLLER 1937). Sie können unter der Sammelbezeichnung „postvariszische Vulkanite“ zusammengefasst werden. Insbesondere die Rhyolithe zeichnen sich durch eine Reihe gemeinsamer Merkmale aus:
- Kantige oder schwach kantengerundete Gerölle sind ein Hinweis auf Eis-schollenfracht. Stark löchrige und unruhige Oberflächen sowie eine teilweise oder durchgreifende Kaolinisierung legen eine Verwitterung der Gesteine bereits im Herkunftsgebiet nahe (Abb. 58, 60).
- Die feinkörnigen bis dichten Grundmassen weisen meist blasse Farbtöne auf: hell-grauviolett, rötlich, gelb, braun, seltener grünlich. Durch Kaolinisierung fleckig gebleichte Partien sind häufig zu beobachten (Abb. 58).
- Die meisten Vulkanite enthalten wenige Einsprenglinge aus Feldspat und Quarz sowie sehr wenig dunkle Minerale.
- Ein wichtiges Merkmal sind klar begrenzte, transparente und eckige Quarz-Einsprenglinge mit Spuren magmatischer Korrosion (Abb. 59).
- Fluidale Texturen in den Grundmassen kommen regelmäßig, eutaxitisches Ignimbrit-Gefüge, perlitische Texturen, Lithophysen oder Sphärolithe gelegent-lich vor. Rhyolithe mit rotem Chalcedon oder Mikroachaten können dem Meißener Massiv oder dem Döhlener Becken zugeordnet werden.
- Die Gesteine sind stets undeformiert. Diffuse Korngrenzen von Quarz- und Feldspateinsprenglingen weisen auf Umwandlungen im Zuge von Entglasung oder hydrothermaler Überprägung hin.
Funde aus gemischten Geröll-/Geschiebe-Gemeinschaften können mit unde-formierten Vulkaniten nordischer Herkunft verwechselt werden, z. B. Porphyren aus Dalarna, dem Oslograben oder einigen Rapakiwi-Vorkommen. Bei der Bestimmung ist auf das Zusammentreten mehrerer der genannten Merkmale zu achten. Abb. 57 zeigt die Variationsbreite postvariszischer Vulkanite anhand ausgewählter Geröllfunde aus der Kiesgrube Altenau in Südbrandenburg. Die Gesteine treten dort massenhaft auf, der Anteil an Geschiebe-Vulkaniten ist verschwindend gering.
Im Einzugsgebiet der Elbe existieren weitere kleinere, teilweise ältere Vorkommen von intermediären bis sauren Vulkaniten im Riesengebirge und in der Innersudetische Mulde (REICHE 1937, GENIESER 1962) sowie im Barrandium und Tepla-Barrandium (CHLUPÁČ 1993). Im Berliner Elbelauf spielen sie nur eine untergeordnete Rolle. Die meisten Vulkanit-Gerölle dürften aus den postvariszischen Einheiten in Sachsen, insbesondere dem Meißener Vulkanitkomplex stammen.



Die kantigen bis kantengerundeten Vulkanit-Gerölle weisen blass getönte Grundmassen, teilweise löchrige Oberflächen auf und enthalten nur wenig Einsprenglinge. Primär vulkanisches Gefüge ist erkennbar: Fluidaltextur (oben rechts), Sphärolithtextur (oben links) und perlitische Textur (unten rechts, Pechstein?).




Abb. 65-66 ist ein schwach kantengerundeter geschichteter Hornstein, wahrscheinlich ein verkieselter Tuff von einem Lesesteinhaufen bei Schlunkendorf (Slg. D. Lüttich). Die Unterwasseraufnahme zeigt im oberen Teil eine feine Laminierung und einzelne weiße Feldspat-Einsprenglinge, unten ein gröberes Gefüge aus Quarz und Hornstein. Herkunft: möglicherweise Döhlener Becken.
4.12. „Knotengrauwacke“ und Grauwacke
Kontaktmetamorphe Sedimentgesteine mit einer Fleckentextur („Knotengrauwacke“ oder „Knotenglimmerschiefer“) sind im Elbeinzugsgebiet weit verbreitet, Vorkommen aus Böhmen (Tetschen-Bodenbach), dem Elbtalschiefer-gebirge, Erzgebirge sowie vom unmittelbaren Kontakt proterozoischer Grauwacken mit dem Lausitzer Granodiorit bekannt. Geröllfunde weisen lediglich auf einen nordwärts gerichteten Flusstransport hin, ähnliche Kontaktmetamorphite kommen auch als Geschiebe vor. Die grünlich- bis bräunlichgraue und feinkörnige „Knotengrauwacke“ fällt durch ihre leopardenartige Fleckigkeit auf und zeigt mitunter eine deutliche Kreuzschichtung (GENIESER 1957). Der Gesteinstyp soll in den Wietstocker Kiesen häufig anzutreffen sein, das abgebildete Exemplar ist allerdings der bisher einzige Beleg aus dem Sammelgebiet zwischen Teltow und Fläming.

Die schwach metamorphen („anchimetamorphen“) proterozoischen Grauwacken nehmen ein großes Gebiet nördlich von Dresden ein und sind weiter nördlich auf Brandenburgischem Gebiet in den Steinbrüchen Großkoschen und Großthiemig aufgeschlossen. Diese Vorkommen liegen nicht im Verlauf der Berliner Elbe, Gesteine von dort könnten aber durch einen Nebenfluss zugeführt worden sein. Aus dem Sammelgebiet liegen mehrere Funde feinkörniger und laminierter Sedimentgesteine (Turbidite) vor, die aus diesen Grauwacken-Serien stammen könnten. Typisch grobkörnige (psephitische) Grauwacken mit gradierter Schichtung wurden nicht beobachtet.

4.13. Grüne „Serizitschiefer“
Zu den häufigen Funden im Berliner Elbelauf gehören hell- bis dunkelgrün-fleckige, teils sehr glimmerreiche Schiefer. Der Gesteinstyp ist als Geschiebe unbekannt und wurde mehrfach in Horstfelde, am Lindenberg sowie in Kiesgruben in Südbrandenburg beobachtet. Nach GENIESER & MIELECKE 1957 weisen die fein-körnigen Gesteine einen rauen Bruch auf und enthalten bisweilen Einsprenglinge von dicktafeligem Albit und Quarz sowie schwarz-grünliche, bis 1 mm große Körner, wahrscheinlich Hornblende. Plattige und glimmerreiche Varianten können als „Serizitschiefer“ bezeichnet werden.
Die Gesteine treten im Berliner Elbelauf erstmalig auf, im Senftenberger und Bautzener Elbelauf fehlen sie. Der Grund könnte in einer veränderten Erosions-basis durch jüngste tektonische Veränderungen im Herkunftsgebiet zu suchen sein. GENIESER & MIELECKE 1957 melden ebenfalls gehäufte Funde aus Wietstock und berichten von grünlichen, schiefrigen und metamorphen Quarzporphyren in einer Elbterrasse bei Lovosice/CZ (ehem. Klein-Cernosek), lassen die Frage nach dem Heimatgebiet der Gesteine aber offen.

4.14. Erdbrandgesteine
Ein exotischer Gesteinstyp sind die Erdbrandgesteine aus der Gruppe der Pyrometamorphite. Sie entstehen im Kontaktbereich von Sedimentgesteinen mit brennenden Kohlenflözen. Unter großer Hitze wird z. B. ein Tongestein in ein dichtes, matt glänzendes und leicht zerbrechliches (porzellanähnliches) Gestein umgewandelt. Erdbrandgesteine können unterschiedliche Farben und Texturen aufweisen: grau, rot, gelb, violett. Die veraltete Bezeichnung „Porzellanit“ als Synonym für Erdbrandgesteine wurde auch für niedrig-metamorph überprägte Cherts/Hornsteine verwendet.
Kleinere Vorkommen von Erdbrandgesteinen liegen verstreut im nordböhmischen Braunkohlengebiet (s. FEDIUK et al. 2003), Chemnitzer Becken und Tharandter Wald, sind aber auch aus miozänen Braunkohlenformationen in Brandenburg bekannt („Römerkeller“ bei Kostebrau). GENIESER 1962 nennt Funde von violettgrauen und rötlichen Erdbrandgesteinen aus Bohrungen am Oberauer Tunnel östlich von Meißen. Ähnliche Gesteine treten auch im Berliner Elbelauf auf, während die oft ziegelroten Erdbrandgesteine aus den böhmischen Fundstellen fehlen (pers. Mitteilung D. Schwarz/Cottbus).

Erdbrandgesteine können aufgrund ihrer Feinkörnigkeit und Armut an Merkmalen leicht mit gewöhnlichen Hornsteinen verwechselt werden, wie sie beispielsweise im Döhlener Becken vorkommen. Funde mit heller Verwitterungsrinde sind mit Phonolithen verwechselbar, die aber eine deutlich höhere Dichte besitzen. Recht charakteristisch scheinen dichte, matt glänzende und graue bis taubenblaue „Porzellanit“-Gerölle mit roten Flecken zu sein, z. B. der Fund von W. Bennhold aus Fürstenwalde/Spree (Abb. 70). Zwei Funde aus der Kiesgrube Horstfelde wurden als Erdbrandgestein bestimmt. Abb. 71-72 zeigt einen feinkörnigen und gräulichblauen, stellenweise rotfleckigen Metamorphit (Metapelit) mit mattem Glanz
und schwarzen Flecken mit hellen Kernen (Mineralneubildungen einer Kontakt- oder Pyrometamorphose).
4.15. Meißener Granit und Monzonit
Plutonite und Metamorphite aus südlichen Vorkommen können ihren nordischen „Verwandten“ sehr ähnlich sehen. Eine Ausnahme mag für einige Varianten der postvariszischen Granitoide und Monzonite des Meißener Massivs gelten. Sie kommen sehr häufig im Schmiedeberger Elbelauf vor (WOLF 1980) und sind auch in den Kiesgruben des Berliner Elbelaufs in Südbrandenburg (Mühlberg und Altenau) regelmäßig anzutreffen. Der Fund eines Monzonits aus Horstfelde (Abb. 73-74) weist Übereinstimmungen mit einer Anstehendprobe aus dem Triebischtal bei Meißen auf. Die Feldspäte zeigen eine parallele Einregelung. Alkalifeldspat und Plagioklas sind nur schwer unterscheidbar. Einige Feldspäte weisen eine orangerote Pigmentierung auf, Hornblende ist das überwiegende dunkle Mineral.
4.16. „Turmalingranit“
Massige Quarz-Feldspat-Gesteine (Granite) oder Gneise mit schwarzem Turmalin („Schörl“) treten sporadisch im Berliner Elbelauf auf (GENIESER & MIELECKE 1957). Anstehende Vorkommen, auch Quarz-Feldspat-Gesteine mit „Turmalinsonnen“, sind u. a. aus dem Elbtalschiefergebirge und dem Triebischtal bei Meißen bekannt. Ähnliche Gesteine kommen auch als Geschiebe vor, eine Zuordnung zu „südlicher“ oder „nordischer“ Herkunft von Funden aus Mischschottern ist kaum möglich.

4.17. Metamorpher basaltischer Tuffit
Eine südliche Herkunft wird auch für den letzten Gesteinstyp angenommen: Abb. 76-77 ist ein feinkörniger grüner, wahrscheinlich grünschieferfaziell überprägter Sedimentit mit einer welligen Lagentextur. Die hohe Dichte spricht für einen metamorphen basaltischen Tuff oder Tuffit. Das Gestein reagiert deutlich auf einen Handmagneten, seine Oberfläche fühlt sich sandsteinartig an. Hellgrüne Bänder weisen auf Epidot, rotbraune Partien auf Fe-Oxide und dunkelgrüne Minerale auf Chlorit und/oder Amphibol hin. Die Fältelung dürfte auf tektonische Einengung während der Metamorphose zurückzuführen sein. Eine gewisse Ähnlichkeit mit den aus Sachsen bekannten „Prasiniten“ ist erkennbar. Prasinite sind massige grünschieferfazielle Metabasite des Variszikums, die infolge zonenartiger Anreicherung der Hauptminerale (Amphibol, Chlorit, Epidot) ein gebändertes Aussehen besitzen können, aber nicht geschiefert ist. Aus Horstfelde liegen zwei Funde vor, an anderen Lokalitäten konnte der Gesteinstyp bislang nicht beobachtet werden.
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