Emarp-Porphyr

Abb. 1: Emarp-Porphyr (S27, rotbrauner Hamphorva-Typ mit Blauquarz), Aufnahme unter Wasser.

Namensgeber des Emarp-Porphyrs ist die kleine Ortschaft Emarp, etwa 4 km östlich von Mariannelund im mittleren Småland. Emarp- und Påskallavik-Porphyr finden sich mitunter zahlreich in weichselzeitlichen, von südschwedischem Gesteinsmaterial dominierten glazialen Ablagerungen. In seiner Erstbeschreibung fasst NORDENSKJÖLD 1893 unter der Bezeichnung „Porphyre vom Emarp-Typ“ alle Mikrogranite unter den massig auftretenden Porphyren des Sjögelö-Gebietes (Vulkanitgebiet um Mariannelund) zusammen. Die geschiebekundliche Vorstellung vom Emarp-Porphyr als Leitgeschiebe betrifft nur einen Teil dieser Gesteine. Insbesondere die Größe der Feldspat-Einsprenglinge (1-3 cm) ist maßgeblich für seine Bestimmung.

Beschreibung

Die Grundmasse des Emarp-Porphyrs erscheint für das bloße Auge nahezu dicht. Auf der Bruchfläche ist das Gestein rotbraun bis braun gefärbt, angewitterte Geschiebeoberflächen können eine hell gelblichbraune bis beige Farbe annehmen (Abb. 10).

Weiße, gelbliche oder blassrote Alkalifeldspat-Einsprenglinge, darunter einige Karlsbader Zwillinge, sind zahlreich enthalten und erreichen Abmessungen von 1-3 cm. Sie weisen überwiegend eine längliche Gestalt und abgerundete Kanten auf, nur wenige zeigen eckige Umrisse. Innerhalb einiger Feldspäte sind Risse und Sprünge erkennbar, manche sind sogar zerbrochen. Im Unterschied zum Påskallavik-Porphyr fehlen den Feldspäten die dunklen Kerne oder eine ausgeprägte Zonierung. Blauer oder hellgrauer Quarz bildet runde und 5-10 mm große Aggregate, die leicht getrübt sein können. Nur untergeordnet kommen grüne Plagioklaskörner (2-8 mm) vor; ebenso kleine rundliche Ansammlungen mit dunklen Mineralen.

Die Abmessungen der größten Feldspat-Einsprenglinge (mindestens 1 cm, maximal 3 cm) sind entscheidend bei der Bestimmung als Geschiebe. Ähnliche Porphyre mit deutlich kleineren Feldspat-Einsprenglingen besitzen eine weite Verbreitung in ganz Småland und lassen sich keiner näheren Herkunft zuordnen (Abb. 14). Gleiches gilt für Porphyre mit ähnlichem Gefüge, aber deutlich körniger Grundmasse (s. Funghult-Granitporphyr).

Die gezeigte Anstehendprobe stammt aus einem Aufschluss nahe der Bahnstation Emarp im mittleren Småland (S27, 57.602397, 15.654842), siehe Kartenblatt im Abschnitt Sjögelö-Porphyr, Abb. 3.

Abb. 2: Nahaufnahme.
Abb. 3: Im gleichen Aufschluss findet sich auch eine Variante mit kleineren Einsprenglingen (bis 5 mm). Ähnliche Porphyre sind in Småland weit verbreitet, die Probe ist keine Referenz für das Leitgeschiebe.

Der Emarp-Porphyr südlich von Hamphorva ist ein sog. „zusammengesetzter Gang“ (composite dyke) und wird an seinen Rändern von einem Diabas begleitet.

Abb. 4: Grünlicher Diabas, randlicher Begleiter des Emarp-Porphyrs, trocken fotografiert.
Abb. 5: Nahaufnahme des Gefüges unter Wasser.

Geschiebefunde

Abb. 6: Emarp-Porphyr, Geschiebefund mit guter Übereinstimmung zur Anstehendprobe. Kiesgrube Niederlehme bei Berlin, Aufnahme unter Wasser.
Abb. 7: Nahaufnahme.
Abb. 8: Emarp-Porphyr, Geschiebe am Geröllstrand von Äleklinta (Öland).
Abb. 9: Emarp-Porphyr mit schwach bläulichen Quarzen; Kiesgrube Penkun (Vorpommern), nass fotografiert.
Abb. 10: Emarp-Porphyr mit hellbrauner Verwitterungsrinde; Kägsdorf bei Kühlungsborn, Aufnahme unter Wasser.
Abb. 11: Kontakt von Emarp-Porphyr und grauem Granit. Kiesgrube Teschendorf bei Oranienburg, Breite 19 cm.
Abb. 12: Nahaufnahme des Kontaktbereichs, Bildbreite 10 cm.
Abb. 13: Småland-Gangporphyr, ganz ähnlich dem Emarp-Typ, aber mit feinkörniger („zuckerkörniger“) Grundmasse. Kiesgrube Arendsee (Brandenburg).

Das nächste Geschiebe ist kein Emarp-Porphyr, sondern ein in Småland weit verbreiteter Porphyr-Typ. Die Einsprenglinge sind kaum größer als 5 mm.

Abb. 14: Småland-Porphyr, Kiesgrube Penkun (Vorpommern).
Abb. 15: Småland-Porphyr mit Fragment eines Porphyrs vom Emarp-Typ (mit hellgrauem Quarz). Kiesgrube Arendsee (Brandenburg), Aufnahme unter Wasser.

Literatur

NORDENSKJÖLD O 1893 Ueber archaeische Ergussgesteine aus Småland, Bulletin of the Geological Institution of the University of Upsala, N:2, Vol.I, Ser. C. No. 135 (Buchabdruck 1894, Almqvist & Wiksells).

PERSSON L 1985 Beskrivning till berggrundskartorna 1 : 50000 – Vetlanda NV och NO [Description to the maps of solid rocks Vetlanda NV and NO with a section of geophysical aspects by Bo Hesselström] – Sveriges Geologiska Undersökning Af 150+151: 138 S., 65 Abb., 30 Tab., Uppsala.

PERSSON L 1986 Berggrundskartan 6F Vetlanda NO – SGU Ser Af nr 151.