Sjögelö-Porphyr

Abb. 1: Anstehendprobe Sjögelö-Porphyr, Unterwasseraufnahme einer frischen Bruchfläche. Probe aus einem Straßenaufschluss an der R40, westlich von Mariannelund (S22; 57.62194, 15.49141).

Aus dem mittleren Småland, dem Gebiet südwestlich von Mariannelund, stammt der von NORDENSKJÖLD 1893 als Sjögelö-Porphyr bezeichnete Gangporphyr-Typ (Abb. 3). Ein markanter Unterschied zum Påskallavik-Porphyr aus Ost-Småland ist das Fehlen dunkler Kerne innerhalb der runden Alkalifeldpäte. Bei der Bestimmung von Geschieben empfiehlt sich ein Abgleich mit den Anstehendproben (Abb. 1-2). Typische Vertreter mit mehrfachen hellen Säumen um die Alkalifeldspäte gehören zu den seltenen Geschiebefunden.

Abb. 2: Nahaufnahme. Die Feldspäte rechts unterhalb der Bildmitte weisen die typische Zonierung auf (hellroter Kern, heller Saum).

Beschreibung

Die Grundmasse des Sjögelö-Porphyrs ist rötlich bis rötlichbraun gefärbt und feinkörnig, nicht dicht. Sie enthält mäßig viele weiße bis blassrote Alkalifeldspat-Einsprenglinge von 1-2 cm Größe, die kantengerundete bis runde Konturen aufweisen. Einzelne Alkalifeldspäte besitzen typischerweise einen hellroten Kern und sind von einem, manchmal auch mehreren hellen Säumen umgeben. Andere Feldspäte werden unregelmäßig von dunklen Mineralen durchsetzt oder von roten und annähernd parallel verlaufenden Rissen durchzogen, die durch tektonische Überprägung entstanden. Blauquarz tritt in rundlichen Körnern bis 3 mm auf. Dunkle Minerale sind nur in geringer Menge vertreten und bilden isolierte kleine Nester, jedoch keine wolkigen Aggregate wie in der Grundmasse mancher Påskallavik-Porphyre.

Alle Anstehendproben stammen aus dem gleichen, in Abb. 3 verzeichneten Gang (S22). Ob es in diesem Gebiet (oder in anderen Regionen) weitere Gänge mit vergleichbaren Gesteinen gibt, ist bislang nicht geklärt (s. a. skan-kristallin.de).

Abb. 3: Ausschnitt aus dem Kartenblatt Vetlanda NE (PERSSON 1985).

Geschiebefunde

Gute Übereinstimmungen mit der Anstehendprobe weisen die drei Geschiebefunde in Abb. 4-10 auf. Auch der Porphyr in Abb. 11 lässt sich unter Vorbehalt dem Sjögelö-Porphyr zuordnen.

Abb. 4: Småland-Gangporphyr, Typ Sjögelö; Kiesgrube Hoppegarten bei Müncheberg (Brandenburg), Breite 17 cm.
Abb. 5: Aufnahme der Bruchfläche unter Wasser. Im Vergleich zur Anstehendprobe weisen parallel verlaufende Flasern mit dunklen Mineralen sowie zahlreiche „zerknackte“ Feldspäte auf eine stärkere Deformation des Gesteins hin.
Abb. 6: Nahaufnahme.
Abb. 7: Sjögelö-Porphyr, Kiesgrube Hoppegarten; Aufnahme unter Wasser.
Abb. 8: Nahaufnahme.
Abb. 9: Sjögelö-Porphyr; Kiesgrube Hohensaaten (Brandenburg), Breite 13 cm.
Abb. 10: Gleicher Stein, Nahaufnahme unter Wasser.
Abb. 11: Småland-Gangporphyr (Sjögelö-Porphyr?), Westermarkelsdorf (Fehmarn).

Literatur

NORDENSKJÖLD O 1893 Ueber archaeische Ergussgesteine aus Småland, Bulletin of the Geological Institution of the University of Upsala, N:2, Vol.I, Ser. C. No. 135 (Buchabdruck 1894, Almqvist & Wiksells).

PERSSON L 1985 Beskrivning till berggrundskartorna 1 : 50000 – Vetlanda NV och NO [Description to the maps of solid rocks Vetlanda NV and NO with a section of geophysical aspects by Bo Hesselström] – Sveriges Geologiska Undersökning Af 150+151: 138 S., 65 Abb., 30 Tab., Uppsala.

PERSSON L 1986 Berggrundskartan 6F Vetlanda NO – SGU Ser Af nr 151.